Ukraine bis Afghanistan: Der lange Tag der Flucht

Ukraine bis Afghanistan: Der lange Tag der Flucht
Rund 110 kostenfreie Veranstaltungen stehen am 30. September in ganz Österreich auf dem Programm.

Als der allererste lange Tag der Flucht stattfand, war der Hintergrund, dass man das Thema in die Öffentlichkeit rücken wollte. „Wir wollten unterschiedliche Zugänge bieten und Räume schaffen, in denen sich Menschen begegnen können“, erinnert sich Ruth Schoeffl von UNHCR Österreich zurück. 2011 fand nämlich der erste lange Tag der Flucht statt.

Seither hat sich einiges geändert. Das Thema Flucht und geflüchtete Menschen waren in den letzten wohl vor allem aus der medialen Öffentlichkeit kaum wegzudenken. Besonders das Jahr 2015 prägte das Thema. Und auch heuer, durch den blutigen Angriffskriegs Russlands, sind Geflüchtete wieder sehr präsent.

Viele unterschiedliche Krisenherde

„Mit dem Krieg in der Ukraine ist das Thema Flucht in Europa wieder schmerzlich ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Doch auch aus Krisenherden wie Syrien oder Afghanistan müssen Menschen nach wie vor aus ganz ähnlichen Gründen flüchten. Ihre Fluchtgeschichten, ihr Ankommen, ihre Talente und ihre Lebensentwürfe stehen beim 'Langen Tag der Flucht' im Mittelpunkt“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.

Rund 110 kostenfreie Veranstaltungen stehen am 30. September aus diesem Grund auf dem Programm. Angeboten werden wieder zwei Programmschienen: Ein Schwerpunkt ist das Schulprogramm, bei dem Schüler*innen in ganz Österreich am Vormittag mitmachen können. Rund 35 Veranstaltungen umfasst das Programm für Jugendliche und Erwachsene.

Ukraine bis Afghanistan: Der lange Tag der Flucht

Museen wie z.B. Belvedere, Albertina, Jüdisches Museum, Kunst Haus, Weltmuseum und das MuseumsQuartier mit mumok, Q21 und Dschungel Wien oder das Arnulf Rainer Museum in Baden bieten am „Langen Tag der Flucht“ spezielle Führungen und Diskussionsrunden an.

In Linz stellt Migrationsforscherin Judith Kohlenberger ihr aktuelles Buch „Das Fluchtparadox“ vor. Soso Mugiraneza nimmt mit seinem Kabarett-Programm in Feldkirch so manches Klischee aufs Korn. Oder Omar Khir Alanam liest – wie immer mit einem Augenzwinkern – aus seinem aktuellen Roman „Sisi, Sex und Semmelknödel” vor. In Gedenken an den vor kurzem verstorbenen jungen Autor Jad Turjman lesen zudem Wegbegleiter*innen aus seinen Werken vor.

Erstmals wieder "Living books"

Ein Fixpunkt ist die lebende Bücherei „living books“. Diese findet nach Pandemie-bedingter Pause diesmal ganztägig in der Wiener Hauptbücherei statt. Das Konzept dabei: Rund 25 Personen, die entweder selbst flüchten mussten, sich für Geflüchtete einsetzen oder im Asylbereich bei NGOs, Vereinen, Behörden stehen als „living books” zum Austausch bereit. Zum ersten Mal wird auch in Eisenstadt eine „living books“-Veranstaltung in Kombination mit einem Konzert angeboten.

Ein Schwerpunkt wird auf die Ukraine gelegt. So präsentiert Schauspielerin Valerie Huber im Wiener Schikaneder Kino erstmals ihre Doku „Finding my Kharkiv in Vienna“, in der sie die Fluchtgeschichten von zwei ukrainischen Frauen sowie die Ukraine-Hilfe in Wien beleuchtet.

Mehr Informationen zum Programm finden Sie hier: https://www.langertagderflucht.at/

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