Aufregung in Serbien: Twitter blockierte Profile von acht Botschaften

Aufregung in Serbien: Twitter blockierte Profile von acht Botschaften
Dies sei nach Angaben des serbischen Außenministeriums ohne Vorwarnung bzw. Begründung passiert.

Das serbische Außenministerium hat am Montag bekanntgegeben, dass die Twitter-Profile von acht serbischen Auslandsvertretungen suspendiert worden sind. Es handelt sich um die Twitter-Accounts der serbischen Botschaften in Armenien, dem Iran, Indonesien, Nigeria, Simbabwe, Ghana, Kuwait sowie den vom Generalkonsulat in Chicago. Dies sei am 18. August ohne Vorwarnung bzw. Hindeuten auf mögliche Verstöße gegen die Kommunikationsregeln in diesem sozialen Netzwerk passiert, heißt es. 

In der Pressemitteilung des Ministeriums heißt es, man wolle sich nicht auf die Geschäftspolitik von Twitter einlassen, aber darauf hinweisen, dass "es unzulässig ist, dass die diplomatischen Vertretungen eines demokratischen Staates, der keinen Sanktionen ausgesetzt ist, auf diese Art und Weise zensiert werden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass einige der genannten Profile erst kürzlich eröffnet wurden und nicht aktiv waren und der Rest keine Inhalte enthielt, die man als unangemessen bezeichnen könnte".

Serbien sei ein Land, dessen strategische Verpflichtung die Mitgliedschaft der Europäischen Union sei, betont man in der Aussendung. "Unseren politischen und demokratischen Standards, zu denen auch die Medienfreiheit gehört, passen wir uns den höchsten europäischen Standards an", heißt es weiter.

Absurdum

Es sei aus der Sicht des serbischen Außenministeriums absurd, dass eine Reihe serbischer diplomatischer und konsularischer Vertretungen in einem sozialen Netzwerk zensiert werden. Dabei rühme sich Twitter damit, Demokratie und Meinungsvielfalt zu fördern. "Das serbische Außenministerium wandte sich an das Unternehmen Twitter mit der Bitte, die Profile unserer diplomatischen und konsularischen Vertretungen freizugeben", heißt es in der Pressemitteilung.

Das Ministerium drückte auch die Hoffnung aus, dass die Sperrung des Profils diplomatischer und konsularischer Vertretungen nicht Teil eines Versuchs sei, "Serbien im Kampf um die Wahrheit zu verhindern und zum Schweigen zu bringen - vor allem in Bezug auf die Situation im Kosovo".

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