Neue Steuer: Wird der nächste Kroatien-Urlaub teurer?
Bereits im vergangenen Sommer ist die Kritik der Urlauberinnen und Urlauber an Kroatien lauter geworden. Schuld daran waren die stark gestiegenen Preise.
Im kommenden Jahr könnte der Urlaub in dem bei Österreicherinnen und Österreichern beliebten Land an der Adriaküste noch teurer werden. Schuld daran könnte die geplante Grundsteuer werden.
Zu starker Fokus auf Kurzzeitvermietungen
Wie kroatische Medien berichten, soll diese zwischen 60 Cent und 8 Euro pro Quadratmeter betragen. "Wenn lokale Selbstverwaltungseinheiten der Meinung sind, dass ein bestimmtes, attraktiveres Gebiet stärker besteuert werden sollte, werden sie dort eine höhere Steuer erheben. Und wenn die Immobilien einen geringeren Wert haben und weit entfernt von attraktiven Standorten liegen, können die Gemeinden eine niedrigere Steuer vorschreiben", erklärte der kroatische Finanzminister Marko Primorac im Gespräch mit dem TV-Sender RTL die Planungen der Regierung. Die Gemeinden müssten die Steuer bis Ende Februar 2025 festsetzen, heißt es.
Mit der neuen Steuer wolle man vor allem Kurzurlauberinnen und -urlauber, die sich in Privatwohnungen einmieten, zur Kasse bitten. "Aufgrund der geringen Besteuerung von Immobilien und Mieteinnahmen haben wir leider das Problem, dass sich viele Vermieterinnen und Vermieter auf Kurzzeitvermietungen konzentrieren", sagte Primorac. Die Struktur der Wirtschaft habe sich verändert, so der Minister. "Statt in junge und innovative Unternehmen, neue Technologien und Modernisierung zu investieren, wird in die Vermietung von Wohnungen investiert."
Die Bettpauschale wird auf jeden Fall erhöht
Viele Fragen sind in Bezug auf die Planungen des kroatischen Finanzministeriums noch offen, eines steht jedoch fest: Die Bettpauschale für Ferienvermieterinnen bzw. -vermieter wird erhöht.
Liege die Jahrespauschale aktuell noch bei 199 Euro pro Bett, wird sie in "hoch entwickelten" Tourismusregionen künftig zwischen 150 und 300 Euro im Jahr betragen. In weniger entwickelten Regionen soll sie zwischen 100 und 200 Euro betragen, in den am schwächsten entwickelten zwischen 20 und 150 Euro.
Kroatien werde "weiterhin eines der attraktivsten und erschwinglichsten Reiseziele in Europa bleiben"
Laut der kroatischen Zentrale für Tourismus gäbe es keinen Grund zur Sorge. "Trotz der Einführung der Grundsteuer auf Immobilien, die es auch bereits in anderen europäischen Ländern gibt, bleibt Kroatien weiterhin eines der attraktivsten und erschwinglichsten Reiseziele in Europa", hieß es auf Anfrage der deutschen Medien. Demnach werde die Immobiliensteuer nur Ferienhäuser betreffen, die bereits jetzt eine Ferienhaussteuer zahlen, die dann entfällt. Hotels und Campingplätze seien jedenfalls nicht davon betroffen.
"Aufgrund seiner breiten Vielfalt an Unterkünften bleibt Kroatien für alle Budgetklassen zugänglich", ist sich die Zentrale sicher. Man müsse nicht befürchten, dass sich die Preise dramatisch verändern würden. Vielmehr geht man davon aus, dass sie gleich bleiben werden. Spätestens im kommenden Sommer wird sich weisen, was davon wahr ist.
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