Auch "Freund" Orban rät Vučić zur Freilassung kosovarischer Polizisten

Hungary-Serbia Strategic Cooperation Council meeting in Serbia
Der internationale Druck auf den serbischen Präsidenten wächst damit noch mehr. Hört er auf seinen Verbündeten?

Den internationalen Aufforderungen an Belgrad, drei in der Vorwoche festgenommene kosovarische Polizisten freizulassen, hat sich am heutigen Dienstag auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban angeschlossen. Er gilt als guter Freund des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vučić im nordserbischen Palić meinte Orban, dass "es gut wäre, der Empfehlung Ungarns zu folgen und die drei Polizisten in den Kosovo" zurückkehren zu lassen, berichtete die Presseagentur BETA. Die Freilassung der am 14. Juni festgenommenen Polizisten würde Serbien "in seiner Angelegenheit" helfen, fügte Orban demnach hinzu.

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Vučić bereit, auf Orban zu hören

Prishtina und Belgrad streiten weiterhin darüber, wo die Festnahme erfolgt war. Nach Angaben der serbischen Behörden, war dies auf dem Gebiet Serbiens, laut Prishtina allerdings in der Gemeinde Leposavić auf kosovarischem Gebiet.

Vučić meinte in derselben Pressekonferenz zwar, dass der Fall der festgenommenen Polizisten eine Angelegenheit der "zuständigen Behörden" wäre, erklärte sich jedoch bereit, das Ersuchen Ungarns in Erwägung zu ziehen, wie der Sender Free Europe berichtete.

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Treffen mit Kurti an drei Voraussetzungen geknüpft

Der serbische Präsident bekräftigte heute erneut seine Entschlossenheit, diese Woche nicht zum Treffen mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti nach Brüssel zu reisen. Die Einladung zu einem dringenden Treffen war Ende der Vorwoche angesichts der jüngsten Spannungen im Nordkosovo vom EU-Außenpolitikbeauftragten Josep Borrell gekommen.

Ein erneutes Treffen mit Kurti hatte Vučić am Sonntag an drei Voraussetzungen geknüpft. Verlangt wird der Rücktritt albanischer Bürgermeister in Zvečan, Zubin Potok und Leposavić, drei mehrheitlich von Serben bewohnten nordkosovarischen Kommunen, ferner der Rückzug der kosovarischen Polizei aus dieser Region und die Unterlassung weiterer Festnahmen ortsansässiger Serben.

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Medienberichten zufolge waren im Norden des Kosovo in den letzten Tagen drei Serben festgenommen worden, die die kosovarischen Behörden mit den Zwischenfällen in Zvečan Ende Mai und den Angriffen auf albanische Journalisten am vergangenen Freitag in Verbindung bringen.

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