Vučić lässt mit einer Aussage ganzen Balkan erzittern

SERBIA-GERMANY-DIPLOMACY
Der serbische Präsident sagt einen harten Winter voraus und schließt Stromausfälle in der gesamten Region nicht aus.

Aleksandar Vučić ist für seine Warnrhetorik bekannt. Der serbische Präsident warnt seine Bürger immer wieder vor einer ungewissen Zukunft, vor dem Westen oder vor den Entwicklungen auf dem Kosovo etwa. Nun hat der 52-Jährige mit einer Aussage für Sorgenfalten auch in der Nachbarschaft gesorgt. 

Es bestünde die Möglichkeit von Ausfällen in der Energieinfrastruktur, erklärte Vučić laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tanjug. Zu diesen könnte es nicht nur in Serbien, sondern der gesamten Balkan-Region kommen. Von dieser Gefahr ausgenommen sei nur Bulgarien, das ein Kernkraftwerk hat und sich deshalb diesbezüglich keine Sorgen machen müsste.

Energieprobleme

Vučić erinnerte daran, dass Serbien aufgrund von Sanktionen ab November kein Öl mehr aus Russland importieren könne und sprach auch über andere potenzielle Energieprobleme im Winter. 

"Jeder möchte, dass seine Wohnung warm ist, dass er darin in Shorts und Leiberl unterwegs sein kann. Niemand möchte im Winter einen Pullover in der Wohnung tragen. Es fragt aber niemand danach, wie wir genug Gas in die Leitungen füllen wollen (...) Ab dem 1. November haben wir gemäß den geltenden Sanktionen kein Recht mehr, russisches Öl zu importieren, und wer weiß, welche Sanktionen noch bis dahin verhängt werden", sagte Vučić mahnend und wies auf andere potenzielle Energieprobleme, die sich im kommenden Winter auftun könnten. 

Ihm zufolge werden allein im größten serbischen Kohlekraftwerk Obrenovac 350 Tonnen Masut (Heizöl) verbraucht, weil die Kohle nicht trocken und von ausreichender Qualität ist und im Winter sieben Mal mehr verbraucht wird.

"Wir müssen uns Masut sichern, die Ölindustrie Serbiens (NUS) hat nicht genug davon, also importieren wir 20.000 Tonnen. Rechnen Sie damit, dass wir 120.000 Tonnen für den ganzen Winter brauchen", fügte er hinzu und erklärte, dass Heizöl schwer anzuschaffen sei und Lastkähne aus Rumänien importiert werden müssten. 

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