Kroatien unter Schock: Mann erstach Ex-Partnerin im Supermarkt
Ganz Kroatien steht nach einem tragischen Vorfall in Split unter Schock. Eine 44-jährige Frau wurde von ihrem Ex-Partner in dem Supermarkt, in dem sie gearbeitet hatte, erstochen.
Zu dem Vorfall kam es am Dienstag gegen 15 Uhr in einer zentral gelegenen Lidl-Filiale in der zweitgrößten kroatischen Stadt. Die Frau schlichtete gerade die Ware in den Regalen, als der 54-jährige Ž.Đ. den Supermarkt betrat und einen verbalen Streit anzettelte. "Du verbietest mir schon seit drei Monaten, dass ich mein Kind sehe", soll der Mann laut Augenzeugen geschrien haben, schreibt das Blatt Slobodna Dalmacija. Kurz danach zog er ein Messer aus der Tasche und stach vor den Augen einiger Käufer 15 Mal auf die Frau ein.
Das schwer verletzte Opfer wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo es kurz darauf starb. Der Täter wurde von einem Wachmann und mehreren Ladenangestellten überwältigt. Gemeinsam warfen sie ihn auf den Boden und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Informationen, wonach Ž.Đ. versucht haben soll, sich selbst zu verletzen, konnten bislang nicht bestätigt werden.
Kritik am staatlichen Fernsehen
In der zentralen Nachrichtensendung des staatlichen TV-Senders HRT wurde eine Szene vom tragischen Vorfall eingeblendet, die am Tag nach dem Mord für reichlich Diskussionen sorgt. Darauf ist zuerst für wenige Sekunden die verwundete Frau auf dem Boden des Supermarktes zu sehen. Anschließend wird der Täter eingeblendet, wie er vom Security-Mitarbeiter und anderen Filiale-Angestellten festgehalten wird. Die Gesichter der Personen sind verpixelt.
"Liebe Redakteure des Dnevnik (Anm.: Name der Nachrichtensendung) und alle andere, die die Sendung im öffentlich-rechtlichen Dienst redigieren, eine Szene zu veröffentlichen, die das hilflos auf dem Boden liegende Opfer des schrecklichen Mordes in Split zeigt, umgeben von Menschen, die ihr helfen wollen, ist eine äußerst unethische Entscheidung. Das tut man nicht! Das hätte nicht veröffentlicht werden dürfen! Skandalös! Dieses Bild werde ich aus Prinzip nicht veröffentlichen. Dafür sollte jemand zur Rechenschaft gezogen werden", schrieb der Präsident des Kroatischen Journalistenverbandes Hrvoje Zovko auf Facebook.
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