Kroatien unter Schock: 2 Baby-Leichen waren im Hof vergraben

Police secure a crime scene in Daruvar
Laut lokalen Medien sollen die Eltern, Mitglieder einer Sekte, ihre Kinder stark vernachlässigt haben - und nach dem Tod selbst im Haushof vergraben haben.

Kroatien steht unter Schockstarre: In einem Dorf nahe der Stadt Varaždin wurden am Dienstag die Leichen zweier Neugeborener sowie ein stark unterernährtes 4-jähriges Kind gefunden. 

Die Eltern stehen unter Verdacht, ihre Kinder stark vernachlässigt zu haben. Nach dem Tod sollen sie die beiden Babys im Haushof vergraben haben. 

Polizei bekam den Hinweis, dass die Kinder vernachlässigt werden

Der stellvertretende Premierminister und Innenminister Davor Božinović bestätigte in einer am Dienstag abgehaltenen Parlamentssitzung, dass die Polizei nach einem Hinweis über mögliche Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern in der Gemeinschaft unverheirateter Partner im Alter von 38 und 34 Jahren, die in der Gegend von Varaždin leben, zum Familienhaus gefahren sei.

Ihm zufolge ergaben die durchgeführten Ermittlungen den Verdacht, dass es aufgrund grober Vernachlässigung bei der Erziehung von drei Kindern höchstwahrscheinlich zum Tod zweier Kinder, vermutlich im Alter von etwa einem Jahr, gekommen sei, woraufhin die Eltern die Leichen der Kinder begraben hätten auf dem Familiengrundstück. Die Todesursache, fügt Božinović hinzu, werde durch eine Autopsie geklärt. Die Eltern wurden nach dem grausamen Fund festgenommen und werden derzeit in Untersuchungshaft verhört. 

Die Familie lebte isoliert vom Rest des Dorfes

"Es handelt sich um eine Familie, die vor fünf Jahren in die Gegend von Ljublje Kalnički gezogen ist. Sie hat überhaupt nicht mit der Umgebung kommuniziert", sagte Nenad Horvatić, Bürgermeister der etwa 80 Einwohner zählenden Gemeinde Ljubešćica, den lokalen Medien. "Diese Leute haben keine Kontakte geknüpft, sie sind nie ins Dorf gekommen. Ich habe nicht einmal gewusst, dass sie Kinder hatten." Ersten Ermittlungen zufolge sind die Geburten der drei Kinder amtlich gar nicht registriert. "Da die Geburten offensichtlich selbständig zu Hause durchgeführt wurden, wurden die Kinder nicht in den Registern aufgenommen, und es gab überhaupt keine Informationen über die Existenz dieser Kinder", bestätigte Innenminister Božinović.

Die Eltern der Mutter sollen zuerst ins kleine Dorf gezogen sein. Ihre Tochter zog später mit ihrer Familie auch nach - in ein völlig isoliertes Haus, das letzte im Dorf. Zu diesem führe laut befragten Einwohnern kein asphaltierter Weg. Etwa 150 Meter von ihrem Haus entfernt befindet sich eine Kapelle, alles ist von einem Wald umgeben.

Das Paar lernte sich über die Sekte kennen

Laut der Zeitung Jutarnji list hatten sich die Eltern angeblich als Mitglieder der Bewegung der sogenannten "messianischen Jüdinnen und Juden" deklariert. Der 38-Jährige und seine 34-jährige Partnerin hätten sich bei einem Treffen der Sekte kennengelernt, behauptet ein Bekannter des Mannes. Sie heirateten demnach nach einem von ihrer Sekte vorgeschriebenen Ritus.

Der Bekannte des Mannes sagte gegenüber der Zeitung, dass der Mann den Staat und die Gesetze nicht anerkannte und strikt nach den Sektenregeln lebte. Der Bekannte glaubt, dass der Mann am Tod der Kinder nichts Schlimmes gesehen habe, weil er glaubte, es sei der "natürliche Lauf der Dinge" und "Gottes Wille".

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