Fluglotsen-Streik: Zahlreiche Flüge über Kroatien werden gestrichen

Fluglotsen-Streik: Zahlreiche Flüge über Kroatien werden gestrichen
Ab Samstag wird die Anzahl der über Kroatien fliegenden Flugzeuge auf 40 Prozent der vorgeschriebenen Gesamtkapazität reduziert.

Kroatien leidet seit Jahren an einem Braindrain. Von der anhaltenden Abwanderung von Arbeitskräften, die auf der Suche nach besser bezahlter Arbeit den Weg in den Westen Europas antreten, ist auch die Flugbranche betroffen. Der Mangel an Fachkräften ist einer der Hauptgründe für den Streik, in den kroatische Fluglotsen am Donnerstag treten.    

Ab dem ersten Streiktag wird die Kapazität, also die Anzahl der über Kroatien fliegenden Flugzeuge, auf 40 Prozent der vorgeschriebenen Gesamtkapazität reduziert. Der Verkehr auf den Flughäfen selbst bleibt bis Samstag, den 23. Juli unverändert. Dann werden die Kapazitäten aller Flughäfen in Kroatien, mit Ausnahme des Flughafens Osijek, auf 50 Prozent der Gesamtzahl der geplanten Flugzeuge reduziert werden.

"Verringerte Effizienz und potenzielle Gefährdung der Flugverkehrssicherheit sind die unvermeidlichen Folgen von überarbeiteten Fluglotsen und einem Mangel an Fachpersonal", heißt es in der Pressemitteilung des kroatischen Fluglotsen-Berufsverbandes. "Dies ist das Ergebnis mehrmonatiger Verhandlungen, die am 24. März 2022 begannen, und einer Reihe erfolgloser Versuche, eine Einigung mit der kroatischen Flugsicherungsbehörde zu erzielen. Diese zeigte letztendlich kein Verständnis für die Anforderungen der Fluglotsen, deren Schichten selbst im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie bereits Rekordzahlen bei der Überwachung des Flugverkehrs in unserem Hoheitsgebiet verzeichnen". 

"Einer der stressigsten Jobs auf der Welt"

Die Gewerkschaft der Fluglotsen, die 365 Mitglieder zählt, weist auch darauf hin, dass den Controllern nach der Nachtschicht eine Ruhezeit von mindestens 48 Stunden gewährt werden muss, was nun nicht immer der Fall ist. Um das Risiko einer erhöhten Belastung und in weiterer Folge die Burnout-Gefahr zu reduzieren, fordert die Gewerkschaft eine Korrektur des Kollektivertrages. In erster Linie würde diese die optimale Verteilung der täglichen und wöchentlichen Ruhezeiten, die Abschaffung von Mehrarbeitsschichten sowie die Abschaffung der Rufbereitschaft betreffen.

"Unser Job ist bekanntlich einer der stressigsten auf der Welt und wir warnen ständig vor Überlastung und dem Risiko einer erhöhten Belastung. Deshalb ist es notwendig, die Arbeitsbedingungen schnellstmöglich anzupassen, um einer Gefährdung der Luftverkehrssicherheit vorzubeugen", schreibt die Gewerkschaft.

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