Ein Kompass soll Zuwanderinnen auf österreichischen Arbeitsmarkt führen

Ein Kompass soll Zuwanderinnen auf österreichischen Arbeitsmarkt führen
Eine Initiative soll zugewanderte Frauen beim Berufseinstieg und beim Aufbau eines beruflichen Netzwerks unterstützen.

"Bevor ich Herrn König getroffen habe, hatte ich ein Ziel gehabt. Nun habe ich einen Plan", schwärmt Svitlana Skrynnik von ihrem Mentor. Zu Beginn der russischen Invasion ist die Ukrainerin nach Österreich gekommen. Viel hatte sie in ihrem Gepäck nicht, was ihr allerdings auf der Flucht niemand wegnehmen konnte, ist ihr Master in Finanzen und Bachelor in IT - und über 20 Jahre Berufserfahrung in diesen Bereichen. 

Svitlana Skrynnik, die außer Deutsch vier weitere Sprachen beherrscht, ist eine von 100 Frauen, die am Frauenförderungsprogramm "KOMPASS – 100 Frauen, 100 Chancen. Karrierewege für Zuwanderinnen" teilnehmen. Das Ziel dieser Initiative des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) ist es, über ein halbes Jahr zugewanderte Frauen beim Berufseinstieg und beim Aufbau eines beruflichen Netzwerks zu unterstützen und ihre Qualifikationen für den österreichischen Arbeitsmarkt gezielt zu nutzen. Die Bewerberinnen kommen aus 50 verschiedenen Nationen; 90 Prozent haben Abschlüsse im universitären Bereich.

Raab: "Das erwarte ich mir von allen, die zu uns kommen"

"Viele von den nach Österreich zugewanderten Frauen bringen wertvolle Ausbildungen und Qualifikationen mit, die auf dem österreichischen Arbeitsmarkt benötigt werden. Mir ist es ein Anliegen, diese Frauen zu stärken, zu fördern und sie dabei zu unterstützen, ihre mitgebrachten Qualifikationen zu nutzen und ihren Weg in Österreich zu finden", sagte Integrationsministerin Susanne Raab bei der Auftaktveranstaltung. "Österreich bietet so viele Chancen, vor allem am Arbeitsmarkt und leistet umfassende Starthilfe. Diese 100 Frauen zeigen, wie man die Chancen nutzt, die einem in Österreich geboten werden. Das erwarte ich mir von allen, die zu uns kommen".

Unterstützt wird das Projekt von Unternehmen wie Google, Post, IKEA und ÖBB. "Das Projekt KOMPASS ist ein ganz wichtiger Baustein in der Förderung weiblicher Talente, um die österreichische Gesellschaft als Ganzes fit für die digitale Zukunft zu machen", betonte Christine Antlanger-Winter, Country Director bei Google Austria und LEA-Role Model. Den Teilnehmerinnen würden Google Career Stipendien und spezifisch die Unterstützung beim persönlichen digitalen Upskilling winken.

Ein Kompass soll Zuwanderinnen auf österreichischen Arbeitsmarkt führen

Videobotschaft der Ex-Kanzlerin

Per Videobotschaft wandte sich Österreichs erste Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein an die Teilnehmer/innen: "Die Unterstützung von Frauen mit Migrationshintergrund, oft aus Ländern, in denen Gleichberechtigung nicht gelebt wird, ist für den Berufseinstieg, für die Rolle am Arbeitsmarkt, aber auch für die Rolle im privaten und sozialen Bereich nicht hoch genug einzuschätzen.“

Weiters ermutigt sie die Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit und ihrem individuellen Lebensweg eine Stärke und einen Mehrwert für Österreich zu sehen. "Die Entscheidung für eine qualifizierte Ausbildung, die Sie alle haben und noch erweitern wollen, gehört zu den wichtigsten Grundlagen, die ein Leben in Selbstbestimmung ermöglichen."

Alle Informationen zum KOMPASS- Programm sowie zur Anmeldung finden Interessierte auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch sowie Arabisch hier.

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