Influencerin bekam Drohungen nach kritischer Botschaft an Djokovic
"Nole, hier bin ich, nach 40 Chemos und drei Impfungen - und ich stemme 90 kg im Fitnessstudio. Du schaffst das schon, Kleiner, es ist nicht so schlimm. Auf dem Tennisplatz bist du sowieso am leichtesten zu ertragen", hatte Brankica Raković vor einigen Tagen auf Twitter geschrieben. 43.000 Follower lasen ihre kritische Message an den impfunwilligen Tennis-Superstar Novak Djoković.
Die 35-Jährige ist eine Influencerin. Aufmerksam machte die aus der bosnischen Stadt Banja Luka stammende Raković die Öffentlichkeit auf sich, indem sie sie über ihren langen Kampf mit einer schweren Erkrankung informierte. Wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter erhielt sie nämlich die ernüchternde Diagnose Hodgkin-Lymphom. Nach unzähligen Chemotherapien besiegte Raković den Krebs, seit 2018 gilt sie als geheilt. An ihrem Leidensweg ließ die Besitzerin einer Digitalmarketing-Agentur andere teilnehmen, weil sie mit ihrer Geschichte, so sagte sie in einem Zeitungsinterview, alle, die Ähnliches durchmachen, inspirieren wollte.
Mit ihrem Tweet wollte sie auch die Nummer eins in der Herren-Tenniswelt zu (zumindest) einer Spritze ermutigen, doch das ging gründlich schief.
"Ich habe Tweets gelöscht, die Djoković gewidmet sind. Die Menge an Drohungen, Aufforderungen, mein Profil zu löschen, Beleidigungen und Schrecken, weil ich, ein 'Niemand und nichts', mich mit meinem Training über ihn lustig gemacht habe, weil meine Therapie und meine Impfung KRANK sind. Lasst euch behandeln. Das ist sicher möglich", schrieb sie, entsetzt über die zahlreichen bösen Kommentare unter ihrem Posting, und fügte hinzu: "Ich hoffe, ihr liebt euch selbst genauso sehr wie ihr Djoković liebt. Er kann sich glücklich schätzen, solche Fans zu haben, die zu allem bereit sind. NOT!"
Bevor Brankica Raković ihren Twitter-Account gänzlich löschte, hatte sie noch einen letzten Tweet in die Welt gesetzt. "Leute, wen kümmert's, was ich denke? Und wenn kümmert's, was Novak denkt? Ach ja, das kümmert den ganzen Planeten. Deshalb ist wohl seine Meinung über die Impfung so wichtig. Aber who cares...", schrieb die Frau, die mit ihrem Mut viele im Bosnisch/Kroatisch/Serbisch-sprechenden Raum inspiriert hat. Ob sie es bald wieder tut, ist mehr als fraglich.
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