"Her aşı önemlidir": Mückstein mit mehrsprachigem Impfappell

"Her aşı önemlidir": Mückstein mit mehrsprachigem Impfappell
Die Impfaufrufe des Gesundheitsministers gibt es auf Deutsch, Türkisch, Rumänisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch.

Wegen zuletzt österreichweit stagnierender Impfzahlen hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Freitag mit persönlich gesprochenen Impf-Appell-Videos in mehreren Sprachen Menschen mit Migrationsgeschichte dazu aufgerufen, sich immunisieren zu lassen. 

"Bitte nutzen Sie die vielen Impfmöglichkeiten und schützen Sie sich und Ihr Umfeld vor einer schweren Erkrankung und Spätfolgen wie Long Covid", startete Mückstein auf YouTube und anderen Sozialen Medien in den Sprachen Deutsch, Türkisch, Rumänisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch einen Impfaufruf. Aktuell würden täglich rund 40.000 Impfungen pro Tag durchgeführt - im Juni wären es noch bis zu 100.000 täglich gewesen, hieß es dazu in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums am Freitag.

Auch Ärztekammer-Präsident Szekeres bereiteten die aktuellen Impfzahlen Sorge: "Nur eine Impfung schützt den Einzelnen vor einer schweren Corona-Erkrankung", die Bevölkerung solle das Gratis-Impfprogramm in Anspruch nehmen.

Die Strategie, sich regelmäßig testen zu lassen, sei zu jenen Zeiten, als Impfstoff knapp war, ein richtiger Schritt gewesen, nun wäre aber die Impfung das richtige Mittel der Wahl, um die Pandemie in Schach zu halten. "Nur bei einer hohen Durchimpfungsrate können wir einen neuerlichen Lockdown im Herbst vermeiden", mahnte Szekeres. Nur etwas mehr als die Hälfte aller Österreicher ist derzeit vollimmunisiert - das sei zu wenig.

Wieso macht das der Minister?

Zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der Impfwilligen ein Plateau erreicht, ist die Mobilisierung aller Bevölkerungsgruppen wichtig. Dass sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in den jeweiligen Erstsprachen an die größten migrantischen Communitys in Österreich wendet, kann sicher als solches Bemühen begriffen werden.

Denn auch wenn Menschen mit Migrationshintergrund natürlich keine homogene Gruppe sind, die statistisch erfasst werden kann, steht fest, dass sozioökonomische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Impfbereitschaft spielen. Je niedriger das Bildungsniveau etwa, desto niedriger ist statistisch auch die Impfbereitschaft. „In Österreich verschränkt sich soziale Herkunft stark mit geografischer Herkunft und Migrationshintergrund, aber nicht nur“, betonte Migrationsforscherin Judith Kohlenberger kürzlich im Kurier Interview.

Laut Statista Austria hatten 2020 rund 24,4 Prozent der Einwohner in Österreich einen Migrationshintergrund. Als solche zählen Personen, die entweder selbst oder aber deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Den größten Anteil davon machen Deutsche aus, gefolgt von Rumänen, Serben und Türken.

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