Faschistischer „Wolfsgruß“ in österreichischer Bundesheer-Uniform

Faschistischer „Wolfsgruß“ in österreichischer Bundesheer-Uniform
Gegen die vier Grundwehrdiener wird nach dem TikTok-Video nun ermittelt.

Das Video selbst ist nicht mehr online. Auch der Account, der Donnerstagabend noch existierte, und auf dem noch mehrere Videos abrufbar waren, ist nicht mehr aufzufinden. Aber wie das so ist im Netz, ist etwas einmal oben, verbreitet es sich sehr schnell und ist auch kaum wieder  zu löschen – vor allem, wenn es problematische und strafrechtlich relevante Inhalte enthält.

So auch bei einem circa 13-sekündigen Video, das ursprünglich auf der Plattform TikTok erscheinen ist und dem KURIER vorliegt. Darin sind drei Grundwehrdiener zu sehen. Die  jungen Männer haben Uniformen des österreichischen Bundesheeres an und befinden sich offensichtlich in einer Kaserne. Die Kamera schwenkt durch den Raum und  hält dabei kurz jeweils bei einem der drei Grundwehrdiener an. Diese zeigen dabei völlig gelassen den verbotenen Wolfsgruß und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund ist türkischer Rap zu hören. 

Ob den Dreien wohl bewusst ist, was sie da eigentlich so selbstverständlich herzeigen, und wofür es überhaupt steht?

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Grauer Wolfsgruß bei Bundesheer

Bereits gemeldet

Der Wolfsgruß ist das Symbol der faschistischen türkisch-nationalistischen „Grauen Wölfe“. Die Gruppe gilt als extremistisch.  Der  Wolfsgruß seit 1. März 2019 in Österreich verboten. Das Zeigen  kann mit bis zu 4.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Monat bestraft werden.

Dem Bundesheer ist das Video schon bekannt, als der KURIER anfragt. Seit Donnerstag liege bereits eine besondere Vorfallsmeldung vor, erklärt Pressesprecher Michael Bauer. Des Weiteren sei der Vorfall schon an die Disziplinarkommission des Bundesheers weitergeleitet worden.  Das Verfahren richtet sich gegen vier Grundwehrdiener – die drei, die im Video vorkommen und jenen, der das Video gefilmt hat und auf dessen Account es online gestellt wurde.

"Null Toleranz"

Da es sich hier aber auch um strafrechtlich relevante Inhalte handelt, wird dahingehend ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet“, erklärt Bauer. Eine Anzeige sei bereits anhängig. Wenn dann eine strafrechtliche Untersuchung läuft, müsse das Disziplinarverfahren ruhend gestellt werden. 

Was die genauen Konsequenzen aus Sicht des  Bundesheeres seien  werden, könne man daher noch nicht  sagen. Eine Dienstenthebung etwa wäre dann aber möglich, sagt Bauer. Auch soll das unmittelbare Umfeld der vier Grundwehrdiener befragt werden. Das Video stammt aus einer Kaserne in Vorarlberg.  Die genauen Umstände seien noch zu klären. Eines stehe aber schon auf jeden Fall fest. „Wir haben dafür  null Toleranz“, so Bauer.

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