Bosnisch-serbischer Kriegsverbrecher Ratko Mladić kämpft um sein Leben

Bosnian Serb General Ratko Mladic leaves a meeting at the airport in Sarajevo
Der verurteilte frühere Armeechef ist vor einer Woche ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Der frühere bosnisch-serbische Armeechef und verurteilte Kriegsverbrecher Ratko Mladić liegt nach Angaben seiner Familie im Krankenhaus. Der zu lebenslanger Haft Verurteilte sei bereits seit vor einer Woche ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte sein Sohn Darko Mladić der Nachrichtenagentur AFP. Sein Vater sei "bei schlechter Gesundheit".

Ein Ärzteteam aus Belgrad stehe bereit um ihn zu untersuchen, es sei aber noch unklar, ob die Mediziner eine Genehmigung dafür erhielten. Zuvor hatte Darko Mladić örtlichen Medien mitgeteilt, sein Vater leide an "Lungenentzündung, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge und Herzproblemen". Der Gesundheitszustand seines Vaters habe sich seit Mai "dramatisch verschlechtert". "Mir scheint, dass sein Leben in Gefahr ist", sagte der Sohn.

"Schlächter von Bosnien"

Ein UNO-Gericht hatte im Juni 2021 die Verurteilung Mladićs zu lebenslanger Haft wegen Völkermords, Kriegsverbrechens und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestätigt. Mladić war wegen seiner Verantwortung für das Massaker von Srebrenica sowie weiterer Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Der als "Schlächter von Bosnien" bekannt gewordene Mladić gilt als einer der Hauptverantwortlichen für Kriegsverbrechen und Völkermord während des Bosnien-Krieges, in dessen Verlauf etwa 100.000 Menschen getötet und 2,2 Millionen Menschen in die Flucht getrieben wurden. In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten bosnisch-serbische Soldaten 1995 mehr als 8.000 muslimische Buben und Männer ermordet.

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