Warum Trump Mitarbeitern Smartphones verbietet

Kellyanne Conway
Mitarbeiter des Weißen Hauses dürfen private Mobiltelefone nicht mehr bei sich führen. Grund für die strenge Maßnahme ist ein neues Enthüllungsbuch über Donald Trump.

Anfang des vergangenen Jahres amüsierte ein Foto von Kellyanne Conway das Netz. Auf dem Bild kniet die Beraterin von Donald Trump mit Schuhen auf dem Sofa im Oval Office im Weißen Haus. In Händen hält sie ein Smartphone. Damals sorgten Conways Schuhe für Entrüstung. Dass sie sich salopp aufs Sofa kniet, während alle anderen stehen, sei ein Zeichen der Respektlosigkeit (mehr dazu hier).

Künftig wird Conway wegen des öffentlichen Tadels wohl nicht mehr in High Heels auf Möbelstücken Platz nehmen. Auch das Smartphone könnte die Präsidentenberaterin abgeben müssen.

Grund dafür ist eine neue Regelung im Weißen Haus, die von US-Präsident Trump höchstpersönlich forciert wird. Mitarbeiter sollen ihre privaten Handys künftig nicht mehr bei sich tragen und verwenden dürfen. Auslöser für Trumps Forderung nach dem Handy-Verbot ist ein neues Enthüllungsbuch, das am 9. Jänner in den Handel kommt. "Fire and Fury: Inside the Trump White House", verfasst von Autor Michael Wolff, erscheint zwar erst in der kommenden Woche, Auszüge zirkulieren aber schon jetzt. Der Guardian veröffentlichte erste Passagen, US-Medien folgten.

In dem Buch wird unter anderem Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon mit pikanten Vorwürfen zitiert. "Steve Bannon hat nichts zu tun mit mir oder meiner Präsidentschaft", tobte Trump in einer Erklärung, nachdem er von den Passagen erfuhr (mehr dazu hier).

Handy-Verbot

Auch zu Maßnahmen, die das Durchsickern von vertraulichen Informationen über seine Person verhindern sollen, fühlt er sich bemüßigt. Maggie Habermann, Reporterin der New York Times im Weißen Haus, teilte am Donnerstag einen Tweet, in dem sie schildert: "Ab nächster Woche dürfen Mitarbeiter des West Wing (Anm. der Redaktion: West Wing ist der Gebäudeflügel in dem die Büros des Präsidenten untergebracht sind) keine privaten Mobiltelefone mehr verwenden."

Die Mitarbeiter seien darüber bereits bei Trumps Amtsantritt informiert worden, nun würde die Regelung aufgrund von "Sicherheitsbedenken" schärfer verfolgt. Wie Bloomberg berichtet, ist es mit Mobiltelefonen, die das Weiße Haus an Mitarbeiter ausgibt, nicht möglich, Textnachrichten zu empfangen oder zu versenden.

US-Medien berichteten, unter Präsident Barack Obama habe es eine ähnliche Regel gegeben, sie sei aber auf den Roosevelt Room begrenzt gewesen.

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