Time-Cover verbildlicht Trumps "Null-Toleranz-Politik"

Time-Cover verbildlicht Trumps "Null-Toleranz-Politik"
Mit der Titelseite reagiert das Blatt auf Donald Trumps Grenzkrieg gegen Kinder.

Am Donnerstag ordnete Donald Trump per Dekret an, dass Kinder illegal eingewanderter Menschen nicht mehr von diesen getrennt werden dürfen. Statt die Minderjährigen alleine in Auffanglagern unterzubringen, sollen Familien – zumindest vorläufig – zusammenbleiben. Trump präsentierte die neue Regelung als Akt der Menschlichkeit, zu dem er sich nicht zuletzt auf dringliches Anraten seiner Ehefrau Melania Trump hinreißen ließ.

Die USA als Nation, die die Menschenrechte mit Füßen tritt – die Vorkommnisse der vergangenen Tage haften den USA als Negativ-Image an.

Grenzkrieg auf dem Rücken der Kinder

Verbildlicht wurde dies nun vom Magazin Time, das Donald Trump zusammen mit einem weinen Kleinkind aufs Cover packte.

Das Kind ist nicht irgendein Kind. Es wurde vom preisgekrönten Fotografen John Moore abgelichtet, der seit Jahren Einwanderer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko fotografiert. Die Momentaufnahme mutierte zu Wochenbeginn zum Symbolbild für die derzeitige Debatte rund um Trumps Grenzkrieg auf dem Rücken der Kinder.

Mit dem Satz "Das war hart für mich. Sie wurde in einen Lieferwagen gebracht. Ich musste danach anhalten und tief durchatmen" beschrieb Moore am Dienstag im Interview mit Time seine Reaktion auf das zweijährige Mädchen aus Honduras, das in Tränen ausbrach, als seine Mutter in Texas inhaftiert wurde.

"Willkommen in Amerika"

Auf dem Cover des Magazins blickt das Kind mit tränenüberströmten Gesicht zu Donald Trump hoch. "Willkommen in Amerika." lautet die auf viele Arten treffende Headline zum Bild.

In den USA wurden in den vergangenen Wochen Tausende Kinder an der Südgrenze der USA zu Mexiko von ihren Eltern getrennt. Allein zwischen Mitte April und Ende Mai wurden nach Angaben des US-amerikanischen Heimatschutzministeriums 2000 Minderjährige ihren Erziehungsberechtigten abgenommen (mehr dazu hier). Auf nationaler wie internationaler Ebene stößt Trumps Vorgehen auf massive Kritik. In sozialen Medien zeigen sich viele Menschen ob seines politischen Vorgehens bestürzt.

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