Fett aus dem Winterschlaf: Das Wettfressen der Bären in Alaska
Nach dem Winter ist vor dem Winter - das wissen auch die Braunbären im Katmai Nationalpark in Alaska. Gerade eben erst aus dem monatelangen Winterschlaf erwacht, sind sie schon wieder dabei, sich eine gesunde Speckschicht anzufressen. Überlebensnotwendig, schließlich müssen sie den ganzen Winter ausschließlich davon zehren. Kommen sie schließlich in der wärmeren Saison aus ihren Höhlen, sind sie deutlich erschlankt und haben bis zu 40 Prozent ihres Körpergewichts verloren.
Kein Wunder also, dass es sie direkt an den Brooks River zieht, um dort fangfrischen Lachs, der dort auf dem Weg zu seinen Laichplätzen unterwegs ist, zu verzehren - und zwar so viel wie möglich. Dieses Schauspiel wird alljährlich von extra zu dem Zweck aufgestellten Nationalparkkameras eingefangen und via Livestream an ein bärophiles Publikum ausgestrahlt.
Mahlzeit!
Diese Bären-Schlemmersaison dauert von Juli bis November. Während der Brooks River im Juli noch voll fetter Sockeye-Lachse ist, wird es im August schon ruhiger, die Bären ziehen an andere Angelplätze weiter. Deutlich rundlicher als noch zu Beginn kehren sie im September zurück und bedienen sich an schwachen und sterbenden Lachsen. Das große Fressen geht bis in den Oktober und kulminiert in der alljährlichen "Fat Bear Week", in der der fetteste der Bären gekürt wird. Im November ziehen sie sich spätestens zum wohlverdienten Winterschlaf zurück.
In dieser Saison gibt es allerdings bereits jetzt einen frühen Favoriten für den Saisonchampion. Bär Nummer 747, oder ehrfürchtig auch "Bearforce One" genannt, kommt mit überraschend ausladenden Kurven aus seinem Winterschlaf. "Hat er überhaupt überwintert?", fragt man sich auf diesem Twitteraccount:
Ob er an seinen Erfolg aus dem Jahr 2020 anknüpfen kann, in dem er als Gewinner aus der "Fat Bear Week" hervorging, wird sich über die nächsten Monate herausstellen. Bis dahin kann man allen Beteiligten nur einen fairen Wettkampf und einen guten Appetit wünschen!
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