Konfrontationstherapie: So bezwingen Sie Ihre Schlangenphobie

Konfrontationstherapie: So bezwingen Sie Ihre Schlangenphobie
Ein Psychologe erklärt, wie die sogenannte Ophidiophobie überwunden werden kann. Die Behandlung ist in der Regel erfolgreich.

Die Gefahr, hierzulande von einer Giftschlange getötet zu werden, beschränkt sich im Grunde auf Halter exotischer Haustiere. Trotzdem leiden etwa fünf Prozent der Österreicher unter einer extremen Angst vor Schlangen. Der klinische Psychologe Johannes Lanzinger von Phobiezentrum Phobius in Wien erklärt, was es mit der „Ophidiophobie“ auf sich hat.

KURIER: Ist die Angst vor Schlangen angeboren oder erworben?

Lanzinger: Alle Menschen haben Grundängste, gerade auch vor Tieren, manche entwickeln eine Phobie. Zum einen hat das eine genetische Basis, zum anderen sind es Auslöser – wenn z. B. Eltern ängstlich auf Reptilien reagieren oder ein traumatisches Erlebnis vorliegt. Setzt man sich mit der Furcht nicht auseinander, verschlimmert sie sich.

Wie manifestiert sich eine Ophidiophobie?

Menschen mit einer klinischen Angststörung zeigen körperliche Symptomen – dazu gehören Atembeschwerden, Übelkeit, Beklemmungsgefühle, Panikattacken. Sie vermeiden jede Situation, in der sie einer Schlange begegnen könnten. Sie nehmen einen Stock zur Abwehr mit; sie checken die Wanderschuhe, bevor sie hineinschlüpfen; sie richten ihre volle Aufmerksamkeit auf Geräusche und Bewegungen. Die Phobie schränkt ihr normales Leben ein.

Wie lässt sich die Angst in Griff bekommen?

Bei der Konfrontationstherapie setzen sich Betroffene mit dem Gegenstand ihrer Phobie auseinander. In der Praxis schauen sie sich zuerst das Bild einer Schlange an, bis sie keine Angst mehr davor haben. In der nächsten Stufe ist es ein Schlangenvideo. Der letzte Schritt ist eine echte Schlange. Es ist ein Lernprozess, dass nichts passiert. Ziel ist, die übertriebene Angst zu überwinden. Gut begleitet, ist die Behandlung sehr erfolgreich.

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