Was für und was gegen einen Hund am Arbeitsplatz spricht
Gepflegtes Auftreten, gute Erziehung, unaufdringliche Art: Mit diesen Qualifikationen bekommen Hunde am ehesten eine Stelle im Büro. In Österreich können 34 Prozent der Berufstätigen ihren Vierbeiner zum Job nehmen, in der Schweiz sind es 28 Prozent, in Belgien 11 Prozent.
Rechtzeitig zum „Bring dein Tier zur Arbeit-Tag“ am 24. Juni präsentiert der Nahrungsmittelkonzern Mars Umfrageergebnisse zum Thema. Schließlich sind im pandemiebedingten Homeoffice mehr Menschen auf den Hund gekommen und wollen nicht mehr auf den tierischen Begleiter verzichten. 60 Prozent der Tierhalter geben an, ihren Liebling bei einer Trennung nun noch schmerzlicher zu vermissen als vor Corona-Zeiten.
Postive Effekte auf Betriebsklima
Was für die einen als „Tor zur Hölle“ gesehen und vor allem wegen hygienischer Bedenken (41 %) und möglicher Belästigung durch Bellen abgelehnt wird, ist anderen eine himmlische Bereicherung. Tatsächlich zeigen Studien, dass sich Tiere unter dem Schreibtisch positiv auf die ganze Belegschaft auswirken:
So können Hunde Stress reduzieren und Konflikte entschärfen. Pausen mit Gassi-Gehen tragen dazu bei, Körper und Geist fit zu halten. Die Freude über den tierischen Kollegen soll sogar die Produktivität steigern.
Vorab feste Regeln vereinbaren
Zunächst ist aber zu klären, ob der Vierbeiner überhaupt willkommen ist. „Letztendlich entscheidet das Hausrecht des Betriebsinhabers“, sagt Philipp Brokes von der Arbeiterkammer Wien. Zudem nennt der Jurist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber allen Arbeitnehmern. Die Chefetage muss Vorlieben, Abneigungen, hygienische Standards und Allergien berücksichtigen. In der Praxis würde meist der Betriebsrat Vereinbarungen aushandeln.
„Nicht jeder Hund mag mit ins Büro“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Der Mitarbeiter im Fell braucht Rückzugsbereiche. Und er muss wissen, wo er auf seinen Besitzer warten soll, wenn dieser das Zimmer verlässt.
In der aktuellen Umfrage stimmen übrigens 82 Prozent der Österreicher zu, dass vorab vereinbarte Etiketten „für ein entspanntes Miteinander von Mensch und Tier am Arbeitsplatz von grundlegender Bedeutung sind“ – sie entscheiden über Himmel oder Hölle.
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