Südasien: Viele Mädchen gehen während der Regel nicht zur Schule

Symbolbild
Anlässlich des Weltmenstruationstags am 28. Mai wurde eine Studie von WaterAid und Unicef veröffentlicht.

In Südasien geht mehr als ein Drittel der Mädchen während der Regelblutung nicht in die Schule - wegen fehlender Toiletten und verbreiteter Tabus. Das geht aus einem am Dienstag anlässlich des Weltmenstruationstags am 28. Mai veröffentlichten Bericht hervor.

Tabuisiert und stigmatisiert

In der Studie der britischen Hilfsorganisation WaterAid und des UN-Kinderhilfswerks Unicef heißt es außerdem, dass viele Mädchen in der Region ihre erste Menstruation bekommen, ohne etwas darüber zu wissen. In vielen Schulen mangelt es dem Bericht zufolge an Toiletten und sonstigen sanitären Einrichtungen.

WaterAid-Chef Tim Wainwright betonte, die Regierungen müssten "sicherstellen, dass jede Schule über sauberes Wasser, anständige Toiletten und gute Hygiene verfügt". In einem Bezirk im Osten Nepals etwa gab es dem Report zufolge nur eine Toilette für 170 Mädchen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Toilette je 25 Mädchen als Standard.

In Sri Lanka kommen zwei Drittel der Mädchen ohne Wissen über die Menstruation in die Pubertät, hieß es weiter. In vielen Gebieten Südasiens gilt die Regelblutung als "unrein". Das bedeutet, dass die Frauen in ihrer Bewegungsfreiheit, ihrem Verhalten und ihren Essgewohnheiten eingeschränkt sind. In Afghanistan nimmt die Mehrheit der Mädchen während der Periode kein Bad - aus Angst unfruchtbar zu werden. Im Westen Nepals müssen Frauen während ihrer Menstruation in einer Hütte abseits vom Haus übernachten, obwohl diese Sitte unter Strafe steht.

Menstruation im Lehrplan

WaterAids Südasien-Verantwortliche Therese Mahon wies jedoch auch auf einige positive Entwicklungen hin. Mittlerweile hätten beispielsweise mehr Schulen Informationen über die Menstruation im Lehrplan.

Kommentare