Studie: Auch Hygieneartikel setzen den Weltmeeren zu

Symbolbild
Tampons und Binden in der Toilette hinunterzuspülen, trägt zur Vermüllung der Meere bei, betonen Experten.

Zwischen 10.000 und 17.000 Binden und Tampons braucht eine Frau Schätzungen des Informationsportals Erdbeerwoche zufolge in ihrem Leben. Nach dem Gebrauch landen die Produkte im Müll, wo es aufgrund der Plastikbestandteile über 500 Jahre dauert, bis diese verrotten. Aus ökologischer Sicht ist das ein enormes Problem, wie Wissenschaftler bereits im Jahr 2014 in einer Studie schilderten.

Der Erhebung zufolge, die im Journal of the Institution of Environmental Sciences veröffentlicht wurde, werden allein in Großbritannien pro Tag rund 700.000 Slipeinlagen, 2,5 Millionen Tampons und 1,4 Millionen Binden in Toiletten hinuntergespült.

Mehr Bewusstsein schaffen

Um auf die Verschmutzung der Weltmeere durch Hygieneartikel aufmerksam zu machen, hat die britische Marine Conservation Society zusammen mit dem Unternehmen Natracare, einer nachhaltigen Marke für Monatshygiene, nun die Kampagne "Time To Sea Red" gestartet. In rund zwölf Jahren hat die Marine Conservation Society an Stränden in Großbritannien bei Aufräumaktionen über 20.000 Tonnen Tampons und Binden eingesammelt.

Die Initiative "Keep It Clear" der Recyclingorganisation Anglian Waters setzt sich unterdessen für eine Reduktion der Abwasserverstopfungen in Großbritannien ein. Viele Frauen würden benutzte Binden und Tampon instinktiv im Klo hinunterspülen, anstatt diese in einem Mülleimer zu entsorgen, wie Rachel Dyson, Leiterin des "Keep It Clear”-Programms im Interview mit dem Independent erklärt: "Viele Menschen sind sich nicht dessen bewusst, dass Binden, Tampons und Tampon-Applikatoren niemals runtergespült werden sollten." In den USA, Kanada und Großbritannien sind Tampons, die mittels Applikator eingeführt werden, am Markt weitverbreitet.

Nachhaltige Alternativen

Die richtige Entsorgung der entsprechenden Produkte ist ein Weg, die Natur vor zusätzlicher Müllbelastung zu schützen. Weiter können Verbraucherinnen gehen, wenn sie statt Wegwerfprodukten wiederverwendbare Alternativen benutzen, schildert Susie Hewson von Natracare im Gespräch mit dem Independent. "Indem Frauen plastikfreie Produkte wählen, haben sie die Möglichkeit, die Umwelt und ihre Gesundheit zu schützen", so Hewson.

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