Spanien: Briten bezahlten Obdachlosen 100 Euro für Stirn-Tattoo

Spanien: Briten bezahlten Obdachlosen 100 Euro für Stirn-Tattoo
Eine menschenverachtende Aktion britischer Touristen hat in Spanien Entsetzen und Empörung ausgelöst.

Die jungen Männer einer Polterabend-Runde an der Costa Blanca haben einem Obdachlosen 100 Euro dafür bezahlt, sich Namen und Anschrift des Bräutigams auf die Stirn tätowieren zu lassen.

Das Tattoo-Studio in der Urlaubsort stellte anschließend ein Foto des gequält in die Kamera schauenden Mannes ins Netz. Wegen zu großer Schmerzen beim Stechen sei die Tätowierung vorzeitig abgebrochen worden, berichteten spanische und britische Medien.

Ermittlungen eingeleitet

Die Präsidentin der Vereinigung britischer Geschäftsleute in Benidorm, Karen Maling Cowles, reagierte geschockt. "Unsere Gemeinschaft hier ist angewidert, und viele Touristen sind es auch. Es ist schrecklich, die Situation eines wehrlosen Menschen auszunutzen", sagte sie dem britischen Guardian. Die spanische Polizei habe Ermittlungen eingeleitet, teilten die örtlichen Behörden mit.

Spendenaktion gestartet

Mittlerweile habe die Vereinigung der Briten eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um dem 34-jährigen Polen zu helfen, sich die Tätowierung weglasern zu lassen und seine Lebensumstände im Allgemeinen zu verbessern, berichtete die spanische Zeitung ABC am Mittwoch. Bis zum Mittwoch kamen auf der Webseite "gofundme" schon mehr als 1.700 Euro zusammen, begleitet von vielen Kommentaren, in denen Menschen aus aller Welt dem Mann ihr Mitgefühl aussprachen.

"Lieber T., ich hoffe, dass meine Spende dazu beiträgt, dass Du überwinden kannst, was diese herzlosen Menschen Dir angetan haben", schrieb ein Spanier. Auf Deutsch war zu lesen: "Ich hoffe, die Summe kommt schnell zusammen, damit der Obdachlose nicht weiter so gedemütigt herumlaufen muss." Ein Brite schrieb: "Diese Männer repräsentieren nicht Großbritannien." Mehrere Tattoo-Studios boten sich an, dem Polen bei der Entfernung des in seine Stirn tätowierten Namens zu helfen.

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