"Santa Baby": Weihnachtsklassiker wird dank Miley Cyrus feministisch

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In der "Tonight Show" von US-Comedian Jimmy Fallon verpasste der Popstar dem Weihnachtssong einen modernen Anstrich.

Dutzendfach wurde der populäre Weihnachtssong "Santa Baby" in der Vergangenheit gecovert. Sängerin Miley Cyrus hat dieses Jahr ihre ganz eigene Version zum Besten gegeben – und dem Lied aus dem Jahr 1953 ein feministisches Makeover verpasst.

Sketch mit Talkmaster Jimmy Fallon

"Ich glaube, ich muss ein paar dieser Liedzeilen ändern", erklärt Miley Cyrus in der am vergangenen Donnerstag ausgestrahlten "Tonight Show" von Jimmy Fallon. Letzterer ist darüber durchaus verwundert: "Das ist der klassische Text, die Leute lieben das Original", betont er.

"Aber hat sich den überhaupt schon mal jemand richtig angehört?", kontert Cyrus – und spielt damit unter anderem auf die veralteten Frauen- und Rollenbilder an, die der Hit, der im Original von Eartha Kitt gesungen wird, tradiert.

Besungen wir darin nämlich, was man einem "awfully good girl" zu Weihnachten schenkt. Nämlich: Schmuck, Geld, ein Auto und einen Pelzmantel. Der Pelz ist für die 26-Jährige so oder so tabu: "Ich bin Veganerin", brüllt sie Fallon empört ins Gesicht.

Doch auch mit dem antiquierten Frauenbild hat die junge Frau ein Problem. Wie auch mit den sexuellen Gefälligkeiten, die die weibliche Stimme dem Weihnachtsmann im Lied subtil verspricht.

Grund genug, den Klassiker kurzerhand umzudichten.

Gendergerechtigkeit statt Geschenke

Und so singt Cyrus im folgenden Weihnachts-Sketch über Lohnungleichheit ("Was Frauen wirklich wollen, ist das gleiche Gehalt"), sexuelle Belästigung ("Ich hätte gerne, dass ich in der Arbeit nicht begrapscht werde"), #MeToo und Mansplaining ("Unterbrich mich nicht beim Reden").

Fallon bringt das ganz schön aus dem Konzept. Dieser wollte Cyrus ursprünglich alle ihre Wünsche erfüllen. Ganz so leicht geht das nach dem feministischen Update allerdings nicht mehr.

Zum Ende werden versöhnliche Töne angeschlagen. Und auch wenn der Gag natürlich geplant war, steckt hinter den Lachern doch jede Menge Gesellschaftskritik.

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