Teneriffa, Gran Canaria oder Lanzarote: Welche Insel darf’s denn sein?
Endlich einmal auf die berühmten kanarischen Inseln. Aber wohin? Passt Teneriffa, Gran Canaria oder Lanzarote am besten zu mir? Eine Entscheidungshilfe
Aus nur acht bewohnten Inseln besteht jene spanische Inselgruppe, die ihren Namen gar nicht den Kanarienvögeln, sondern den Hunden verdankt: Laut dem römischen Schreiber Plinius (der Ältere) sollen sich in der Antike riesige Hunde (lat. canes) auf den Inseln herumgetrieben haben. Heute braucht man sich nicht mehr vor Hunden, sondern höchstens vor Sonnenbrand zu fürchten. Denn hier gibt es, so sagt man, nur zwei Jahreszeiten: Frühling und Sommer – was die Inseln besonders im mitteleuropäischen Winter zum begehrten Reiseziel für Sonnenhungrige macht. Die bekanntesten der acht Inseln sind Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote. Und Neulinge fragen sich: Wohin zuerst? Der KURIER gibt Orientierungshilfe.
Erreichbarkeit
Alle drei Inseln sind aus Österreich per Direktflug erreichbar (Flugzeit ab Wien 4:30 bis 5:15 Std.). Teneriffa hat zwei Flughäfen, in den südlichen (Tenerife Sur), gelangt man täglich direkt ab Wien, aber auch nonstop aus Graz und Salzburg (1–2 x wöchentlich). Gran Canaria wird ebenfalls von den drei Städten aus angeflogen, aber nur 4–5 x ab Wien bzw. 1–2 x ab Graz und Salzburg. Nur zwei wöchentliche Verbindungen ex Wien gibt es nach Lanzarote.
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Gran Canaria und Teneriffa haben beide einen feuchten, vegetationsreichen Norden; ein gebirgiges Inselinneres, in dem sich der Passat abregnet; und einen kargen, sonnenverwöhnten Süden (Temperaturdifferenz Nord-/Südküste oft bis zu 5 Grad!). Lanzarote fehlen die hohen Berge, daher ist auch der Südteil nicht immer wolkenfrei. Generell ist es auf Lanzarote, das am nördlichsten liegt, im Schnitt um zwei Grad kälter als auf den anderen beiden Inseln.
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Da die Wassertemperatur auch im Winter nie unter 18 Grad fällt, sind alle drei Inseln ganzjährig zum Baden geeignet. Aber Achtung: An den Nord- und Westküsten kann der Atlantik ruppig sein! Zu bevorzugen sind also – nicht nur wegen der Temperaturen – die Südstrände. Tipp: Besonders schön und weitläufig sind Las Teresitas (Teneriffa/bei Santa Cruz), die Dünen von Maspalomas (Gran Canaria/Playa del Inglés) und die Playa Blanca (Puerto del Carmen/Lanzarote).
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Sport
Die Kanaren sind ein beliebtes Ziel von Golfern. Teneriffa und Gran Canaria verfügen über zahlreiche (neun bzw. sieben) Plätze, Lanzarote dagegen nur über zwei. Wandern und Radeln ist auf den beiden großen Inseln mit ihren hohen Bergen attraktiver als auf dem vergleichsweise flachen Lanzarote. Surfer-Hotspots sind El Médano im Südosten Teneriffas und Pozo Izquierdo im Südosten Gran Canarias.
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Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas ist die größte Stadt der Kanaren (380.000 Einwohner). Keine Schönheit, chaotisch, aber immerhin mit einer UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt (La Vegueta) und dem Stadtstrand Playa de las Canteras ausgestattet, der gerne mit der Copacabana verglichen wird. Teneriffa hat im Grunde genommen zwei Hauptstädte: Die aktuelle Santa Cruz (210.000 Ew.) ist mit der früheren, La Laguna (160.000 Ew.; die Altstadt ist ebenfalls Weltkulturerbe), fast zusammengewachsen und weist als Wahrzeichen die futuristische Konzerthalle (Auditorio) des Stararchitekten Calatrava auf. Lanzarotes kapitale Arrecife (60.000 Ew.) ist vergleichsweise klein und unspektakulär – sieht man von einem idyllischen Naturhafen und der neuen Marina ab.
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Hier hat Lanzarote die Nase vorne. Die Insel ist ein Gesamtkunstwerk: Geprägt einerseits von einer Mondlandschaft mit schwarzen Lavahügeln, andererseits von einer Architektur, die mit der Natur in Einklang steht – Hotelburgen und Betonklötze sind hier die Ausnahme. Zu verdanken ist das dem 1992 verstorbenen Allroundkünstler und Umweltaktivisten César Manrique. Er überzeugte die Politik, eine planlose Verbauung im Stil der großen Schwesterinseln Teneriffa und Gran Canaria zu verhindern. Seine eigenen beeindruckenden Kunstwerke können an mehreren Punkten Lanzarotes besichtigt werden – Tipp: der Mirador del Rio im Norden mit Prachtblick auf die Nachbarinsel La Graciosa.
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Highlights
Auf Teneriffa ist die Fahrt in den Teide-Naturpark Pflicht. Der höchste Berg Spaniens ist mit 3.715 Metern fast so hoch wie der Großglockner. Tipp: Mit der Seilbahn auf 3.555 Meter Höhe fahren und den grandiosen Insel-Rundblick genießen. Gran Canarias Hauptattraktion sind die Dünen von Maspalomas, die man im Winter problemlos barfuß durchwandern kann (im Sommer verbrennt man sich die Füße). Tipp: Beschließen Sie den Dünen-Ausflug mit einem Bummel über die Promenade von Meloneras, Gran Canarias Vorzeigemeile. Lanzarote besticht durch mehrere in die Landschaft integrierte Kunstwerke Manriques. Tipp: Besuch seines Wohnhauses im Palmental Haría – man kommt sich wie in einer afrikanischen Oase vor.
Die Zeiten, wo die Kanaren als günstige Urlaubsdestination galten, sind vorbei. Dank eines noch nie dagewesenen Touristenbooms hat sich das Preisniveau der gehobenen Hotellerie nach der Pandemie in ungeahnte Höhen geschwungen. Wer in der Hochsaison (November bis April) auf Teneriffa im Vier- bis Fünfsternehotel nächtigen möchte, muss mit 400 bis 600 Euro für DZ inkl. HP rechnen. Gran Canaria ist eine Spur billiger, am günstigsten urlaubt man auf Lanzarote.
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Sollten Sie jetzt noch unschlüssig sein, welche der drei Inseln für Sie maßgeschneidert ist, fassen Sie eine Insel-Kombination ins Auge. (allgemeine Infos: spain.info) Zwischen den beiden großen Inseln pendeln im Zwei-Stunden-Takt große Speed-Autofähren (Teneriffa/Santa Cruz – Gran Canaria/Agaete), Fahrzeit 80 Minuten). Darüber hinaus sind alle Inseln engmaschig durch die regionale Airline Binter miteinander verbunden. Um die landschaftliche Vielfalt der Inseln kennenzulernen, ist ein Mietauto zu empfehlen. Achtung: In der Höchstsaison (Weihnachten/Neujahr) sind die oft schon Wochen vorher nicht mehr verfügbar!
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