Las Palmas, Gran Canaria: „Vive Vegueta“

Vegueta ist aber kein Museum, sondern zeigt das bunte Treiben der historischen Altstadt. Besonders deutlich wird das in der „Noche de Tapas“ (Tapas-Nacht), zu der im Viertel um die Markthalle jeweils am Donnerstagabend geladen wird: In jedem Lokal erhält man Tapas plus ein Glas Wein oder Bier um wohlfeile drei Euro.

Das Gedränge ist riesig, speziell nach 22 Uhr, wenn auch die Einheimischen die Restaurants und Bars stürmen. Wem weniger nach abendlichem Trinken ist, der sollte sich untertags am fantastischen Ausblick von einem der Türme der Kathedrale Santa Ana berauschen. Dort wird augenfällig, welch chaotische, aber auch faszinierende Stadt Las Palmas mit ihren fast vierhunderttausend Einwohnern ist: Gleich hinter dem vorbildlich restaurierten historischen Zentrum der Insel-Hauptstadt ziehen sich Richtung Westen unzählige bunte Häuser die Hügel hinauf, während im Nordosten der riesige Hafen Puerto de la Luz („Tor des Lichts“) eine imposante Kulisse abgibt – zählt er doch zu den Top 30 der größten europäischen Seehäfen.

Überhaupt spielt das Meer in Las Palmas eine dominierende Rolle – nicht zuletzt dank des kilometerlangen Stadtstrandes Playa de las Canteras. Dieser wird oft sogar mit Rios Copacabana verglichen, was etwas hochtrabend erscheinen mag. Doch das Gewusel auf der autofreien Strandpromenade lässt tatsächlich Rio-Feeling aufkommen.

Abschließende Quizfrage: Welchem Tier soll Gran Canaria seinen Namen verdanken? Nein, nicht den Kanarienvögeln (die gibt’s hier auch, nur nicht im berühmten „Kanarigelb“), sondern den Hunden (lat. canes)! Von denen habe es früher auf der Insel besonders große, angsteinflößende Exemplare gegeben, wie der römische Autor Plinius berichtet. Fürchten braucht man sich vor ihnen nicht mehr – sie bewachen heute nur als eindrucksvolle Statuen die Kathedrale Santa Ana.