Gran Canaria, Spanien: Was einem in Tejeda blüht

Gran Canaria, Spanien: Was einem in Tejeda blüht
Zu Frühlingsbeginn verwandelt sich das ganze Tal unterhalb des Ortes in ein rosa-weißes Mandelblütenmeer.

Die Fahrt nach Tejeda hat’s in sich: Von den Dünen in Maspalomas bis in das kleine, rund tausend Meter über dem Meeresspiegel gelegene Gebirgsdorf sind es zwar nur fünfzig Kilometer, für die braucht man aber, den vielen Serpentinen (und Radlern) sei Dank, an die zwei Stunden. Warum man sich diese Fahrt auch dann antun sollte, wenn man gerade im Badeurlaubsmodus ist? Weil Tejeda als eines der schönsten Dörfer der Kanaren und sogar ganz Spaniens gilt.

Das verdankt die Tausend-Seelen-Gemeinde zunächst einmal seiner spektakulären Lage im gebirgigen Inselinneren. Der auf jeder Postkarte abgebildete markante Hausberg ist der 1.404 Meter hohe Roque Bentayga, den man am besten von der verkehrsberuhigten Flaniermeile im Ortszentrum bewundert. Hauptattraktion des Dorfes sind aber – die Mandeln. Da die meisten Bewohner vom Anbau von Zitrusfrüchten und Mandeln leben, verwandelt sich zu Frühlingsbeginn das ganze Tal unterhalb des Ortes in ein rosa-weißes Mandelblütenmeer.

Kein Wunder, dass anlässlich des in der ersten Februar-Woche stattfindenden Festivals Almendro en Flor (Mandelblütenfest) Tausende Besucher aus allen Teilen der Insel herbeiströmen. Das Reizvolle an dieser Veranstaltung ist, dass sie kein Touristenspektakel, sondern echtes Brauchtum ist: Auf dem Bauernmarkt werden Kunsthandwerk aus der Region sowie kanarische Köstlichkeiten, vorwiegend aus Mandeln hergestellt, angeboten, Trachtengruppen aus der ganzen Insel musizieren und tanzen.

Doch auch wenn das Mandelblütenfest wie heuer pandemiebedingt ausfällt, muss auf die Mandeln nicht verzichtet werden: Mehrere Konditoreien bieten süße Mandelspezialitäten in allen Variationen an. Verzehren kann man sie selbst im Frühling meist im Freien, Mandelblütenblick inklusive.

Wer nach dem Mandel-Overkill noch genügend Energie hat, sollte die Gelegenheit nützen, auch die unbekanntere Nordseite Gran Canarias zu erkunden. Von Tejeda aus ist in zwanzig Minuten Cruz de Tejeda, der mit 1.520 Meter höchste Pass der Insel, zu erreichen. Von dort windet sich die Straße in unzähligen Kurven Richtung Nordküste hinunter. Tipp: Machen Sie noch einen Abstecher nach Puerto de las Nieves.

Das bescheidene Fischerdorf wartet mit einer hübschen Uferpromenade, vielen Fischrestaurants und dem schönsten Sonnenuntergang der Insel auf. Via Autobahn ist man dann wieder in fünfundsiebzig Minuten im Feriendomizil im Süden – und um viele Eindrücke aus dem unbekannten Gran Canaria reicher.

Konditorei: In der Mandelbäckerei  Dulceria Nublo in Tejeda gibt es als Spezialität die Mandelcreme Bienmesabe (wörtlich: „Schmeckt mir gut“).

Gipfelglück: Der Roque Nublo (1.813 Meter ) kann vom Parkplatz La Goleta an der GC 600 in zirka 45 Minuten bequem erstiegen werden.

Wohnen: Der noble Parador Nacional Cruz de Tejeda (1.560 Meter) bietet tolle Aussicht und exquisites Essen.

Kommentare