Skiurlaub in der Schweiz: Vorne Gletscher, hinten Matterhorn

Der Große Aletschgletscher ist mit zwanzig Kilometern der längste Eisstrom der Alpen, bis zu achthundert Meter dick und UNESCO-Welterbe.
In der Aletsch Arena im Südschweizer Kanton Wallis ist alles da, was man sich für einen gepflegten Winter- und Skiurlaub erträumt. Doch das Panorama drängt sich stets in den Vordergrund.

Minus acht Grad, waagrechter Schneefall, Wind und die Sicht endet bei den eigenen Skispitzen. „Das Wallis verzeichnet die meisten Sonnentage in der Schweiz – gut dreihundert pro Jahr“, erklärt David Kestens, zuständig für das Marketing der Aletsch Arena und Guide unserer kleinen Skigruppe. „Fahren wir doch hinauf auf das Eggishorn. Da gibt es den spektakulärsten Blick auf die gigantische Eiswelt des Aletschgletschers.“ Will uns der Mann verschaukeln? Doch gehorsam folgen wir ihm und schweben mit der Gondelbahn durch dichten Nebel höher. Plötzlich wird rundum alles blau, Sekunden später knallt die Sonne in die Kabine. „Sag ich’s doch“, feixt David. „Bei uns hält Schlechtwetter nie lange an.“

Es ist nahezu irreal: Während wir auf 2.869 Meter Höhe durch frischen Tiefschnee Richtung Eggishorn-View Point stapfen, kämpfen Nebelfetzen und Sonnenschein um die Vormacht. „Wow!“ entkommt es einem Mitreisenden auf der Aussichtsplattform spontan, der Rest der Gruppe schweigt ergriffen. Tief unter uns erstreckt sich in einem eleganten S der zerfetzte Eispanzer des Aletschgletschers. Dahinter, in gnädigen Wolkenfenstern freigegeben, ersteigen die Berggiganten Aletschhorn (4.193 m), Finsteraarhorn (4.274 m), Jungfrau (4.158 m), Mönch (4.107 m) und andere mehr. Welch elementare Naturgewalt, welch archaische Schönheit! Die Stille wird vom entfernten Rauschen des Wassers unter dem Gletschereis bestätigt. David muss energisch werden, um uns rechtzeitig zur nächsten Gondel-Talfahrt zurückzutreiben. „Der Permafrostboden am Eggishorn ist leider schon so weit aufgetaut, dass die Skipiste gesperrt werden musste“, bedauert der Bergfex.

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