Am Zeller See kleine und große Winterabenteuer erleben

Unerwartetes Programm im Schneeurlaub: Eine Fackelwanderung direkt am stillen Ufer des Zeller Sees
Im Salzburger Pinzgau wird es nicht langweilig: Schwebend mit dem Ballon über den See, nächtliche Fackelwanderung und Gletscherspaß

Ballonfahrt: Bergpanorama

Orangerot tanzt die Flamme in den nächtlichen Sternenhimmel. Eine weitere Fackel wird angezündet, dann noch eine. Sie alle erhellen den eisigen Weg im Naturschutzgebiet am Zeller See und wollen wohl den Sternen Konkurrenz machen. Der große Wagen liegt auf der Seite – seine sieben Sterne sind so nah, als würden sie der Erde entgegenfallen. Nur Schritte sind zu hören, ansonsten ist es still in der Gruppe, die zur Fackelwanderung aufgebrochen ist.

Die Region Zell am See-Kaprun am Rande des Nationalparks Hohe Tauern hat im Winter viel zu bieten: Neben über vierhundert Pistenkilometern und hunderteinundzwanzig Liftanlagen der vielen Skiregionen rundherum, diversen Langlaufloipen, vierzig Kilometer Wanderwegen im Schnee und der Rodelbahn im Köhlergraben gibt es weitere Möglichkeiten, der Natur und den Elementen ganz nah zu sein – und die Fackelwanderung zählt dazu.

Der nächtliche Spaziergang auf dem Weg, dessen Seiten der weiße Schnee säumt, führt mitten durch das Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See am südlichen Ende des 3,8 Kilometer langen Gewässers, das vor mehr als zehntausend Jahren durch eine Ausschürfung der Glocknergruppe-Eismassen entstand.

Am Zeller See kleine und große Winterabenteuer erleben

Zell am See

Das geschützte Feuchtgebiet mit seinem Verlandungsmoor ist naturbelassen, beherbergt unzählige Vogel- und Tierarten wie die Eiderente und das Schwarzkehlchen, Reiher, Waldohr- und Sumpfohreule, Eisvogel und Wiedehopf sowie Reh, Fuchs, Fischotter und Ringelnatter – und ist zudem eine wichtige inneralpine Raststation für Zugvögel.

Von den Tieren ist in der Nacht nichts zu sehen, aber die Atmosphäre hier ist mystisch. Obwohl Zell am See mit seinen rund zehntausend Einwohnern ganz nahe ist, ist es still. Wanderführer Phil Aigner macht eine Pause auf einer Brücke und wärmt Hände, Kehle, Magen und Herz der Nachtwanderer, bevor es zurück ins Warme geht.

Ballonfahrt: Start des Fluges

Nach oben

Mit Feuer hat auch der nächste Morgen zu tun: Die große Flamme aus dem Brenner füllt den bunt gestreiften Ballon, mit dem Pilot Werner Schrank von Flaggl Ballooning samt Passagieren schon bald in die Luft aufsteigen wird. Der tiefblaue Himmel steht in Kontrast zu den eisigen Bergen, als die Gruppe bei frostigen minus zwölf Grad in den Korb steigt. Schrank öffnet das Brennerventil und die Flamme schießt empor – es ist das berühmte Zünglein an der Waage, das den Ballon zum Schweben bringt. Nach wenigen Minuten ist der Ballon über dem See.

Der Südoststeirer Schrank hat schon mit 17 Jahren den Pilotenschein gemacht. „Seitdem hat mich die Leidenschaft nicht mehr losgelassen“, sagt er. Diese teilt er mit den begeisterten Passagieren, die schon bald aus 3.400 Metern dreißig Dreitausender der Hohen Tauern bestaunen können. Sie liegen den Ballonfahrern majestätisch zu Füßen. Der Ballon treibt Richtung Nordwesten, bald kommen die Steinplatte und der Wilde Kaiser in Sicht. Bis zum Chiemsee und ins Inntal sieht man. Der Ballon schwebt direkt über den Sendemast des Kitzbüheler Horns, ehe der Pilot nach drei Stunden ans Landen denkt, in St. Johann in Tirol. Ein unvergessliches Erlebnis, das immer von Oktober bis Mitte März möglich ist.

Panoramablick: Zell am See

Apropos weit oben: Mit fünf verschiedenen Gondeln erreicht man von Zell am See die Gipfelwelt mit ihrer Panorama-Plattform auf 3.029 Höhenmetern. Von hier ist der Blick auf die Gletscher der Hohen Tauern atemberaubend – und im Stollen durch den Berg lernt man allerlei über sie.
Schneewandern, mit Fackel, Ballon, Gletscher und See – man kommt fast nicht zum Skifahren.

Klimafreundliche Anreise
Direkte Züge fahren mehrfach täglich in etwa viereinhalb Stunden von Wien nach Zell am See; oebb.at

Übernachten

Die kleine Stadt verfügt über eine vielfältige Quartierpalette von günstig bis Luxus. Sehr schön ist z. B. das Sport- und Familienresort Alpenblick (4-Stern-Superior) der Familie Segl mit Spa (Saunawelt, In- und Outdoor-Pool, Fitnessraum, Kinderbetreuung, Aktiv-Programm), alpenblick.at

Balloning
Infos und Buchung unter apfelwirt.at oder auf balloonalps.com

Auskunft
zellamsee-kaprun.com

Tipp: Das Salzbuger Seenland ist mit einem Stand auf der Ferien-Messe Wien, 16. bis 19. März, in der Halle D vertreten. ferien-messe.at

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