Umwelt: Dieses Eis am Stiel ist nicht zum Essen da

Umwelt: Dieses Eis am Stiel ist nicht zum Essen da
Mit "Polluted Water Popsicles" wollen Studenten aus Taiwan auf das Verschmutzungsproblem des Landes aufmerksam zu machen.

Stellen Sie sich vor, Sie öffnen voller Vorfreude die Verpackung eines erfrischenden Eislutschers. Doch zum Vorschein kommt nicht eine kalte Köstlichkeit, sondern gefrorener Schmutz mit Abfallresten und Abwasser.

Polluted Water Popsicles

Drei Design-Studenten aus Taiwan haben diese Albtraum-Vorstellung im wahrsten Sinne des Wortes in Form gegossen und die Polluted Water Popsicles erfunden. Um ein verstärktes Bewusstsein für das Verschmutzungsproblem des Landes zu schaffen, haben Hung I-chen, Guo Yi-hui und Cheng Yu-ti an 1.000 verschiedenen Orten Abfall und Müllreste gesammelt und die Proben als Lutscher in Polyesterharz "eingefroren".

Verpackt wurde das Eis in glänzendem, buntem Papier. Der Kontrast zwischen dem ersten Eindruck und dem, was sich im Inneren der Verpackung verbirgt, ist demnach enorm.

Wie die Online-Plattform Mashable berichtet, fand das Trio bei der Suche nach Müll vor allem Plastik, darunter Plastikverpackungen, Trinkverschlüsse, Plastiksackerl und Plastikflaschen.

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Problemfaktor Plastikmüll

Dabei handelt es sich um Abfall, der letztendlich im Meer landet. Plastikmüll in den Ozeanen ist ein weltweites Problem: Einer Anfang 2015 in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science veröffentlichten Studie zufolge, gelangten im Jahr 2010 etwa acht Millionen Tonnen dieses Plastik ins Meer. Das entspricht etwa einem Müllwagen pro Minute, der in die Meere entleert wird. In einigen Gebieten gibt es inzwischen mehr Mikroplastikteilchen als Plankton. Im Jahr 2050 könnte in den Meeren die Menge an Plastik gar die Menge der Fische übersteigen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Ellen MacArthur Foundation in einer Studie, die das Weltwirtschaftsforum beauftragt hatte.

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Dreckige Lutscher machen die Runde

Mit ihrem Drecks-Eis am Stiel haben die drei Studenten jedenfalls international Schlagzeilen gemacht. Neben Mashable berichteten auch die Huffington Post, Quartz.com und die Daily Mail darüber. Für ihr Kunstprojekt im Dienst des Umweltschutzes wurden sie zudem für den Young Pin Design Award nominiert und durften ihre Lutscher im vergangenen Monat im Zuge einer Ausstellung im Taipei World Trade Center zeigen.

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