Österreich: Tampons so hoch besteuert wie Champagner
Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Hygieneartikel für Frauen ist bereits seit Jahren weltweit ein Thema. Denn einmal im Monat müssen Frauen für diese tief in die Tasche greifen. Von dem, was Frauen für Produkte wie beispielsweise Binden, Tampons oder Menstruationstassen ausgeben, gehen in Österreich 20 Prozent an den Finanzminister. Hierzulande sind diese Hygieneprodukte nämlich so hoch besteuert wie Luxusgüter, zu denen zum Beispiel auch Champagner zählt.
Die Plattform aufstehn fordert darum den Finanzminister Hans-Jörg-Schelling dazu auf, die Tamponsteuer zu senken. Denn: "Während Frauen und Männer selbst entscheiden können, ob sie sich ein Glas Champagner leisten, haben Frauen bei ihrer Periode keine Wahl", heißt es in der Beschreibung zur Online-Petition.
Gesetzgebung in der EU
In Frankreich wurde beispielsweise im Jahr 2015 die Steuer auf Monatshygiene von 20 auf 5,5 Prozent reduziert. Weiter kann sie derzeit innerhalb der EU nicht herabgesetzt werden, da Hygieneartikel laut Gesetzgebung mit fünf Prozent besteuert werden müssen. Auch in Großbritannien gilt bereits der ermäßigte Steuersatz von fünf Prozent. Schon vor der Brexit-Abstimmung wollte Großbritannien diese fünf Prozent Steuer aufheben und Hygieneartikel damit als "notwendiges Produkt" einstufen. Dieser Vorschlag scheiterte aber im Jahr 2015. Die Begründung: Das Mehrwertsteuersystem innerhalb der EU-Gesetzgebung sei sehr kompliziert.
Laut Angaben der österreichischen Plattform erdbeerwoche, die Informationen rund um nachhaltige Frauenhygiene bietet und diese ebenso über einen Onlineshop vertreibt, gibt eine Frau in Österreich in ihrem Leben zwischen 2500 und 4000 Euro für Damenhygieneprodukte aus. Bereits vergangenes Jahr forderten die Gründerinnen der erdbeerwoche eine Senkung der Tamponsteuer (kurier.at berichtete).
Kommentare