Neues First-Lady-Buch: Wenig Schmeichelhaftes über Melania Trump
Tammy Vigil betont immer wieder, dass sie unvoreingenommen an ihrem Buch "Melania & Michelle: First Ladies in a New Era" gearbeitet hat. Sie ist Professorin für politische Kommunikation an der Uni in Boston und sorgt mit ihrem neuen Werk gerade für Schlagzeilen. Bei dem Vergleich kommt nämlich die derzeit amtierende First Lady ziemlich schlecht weg.
Melania Trump gehöre zu "den am wenigsten gemochten modernen First Ladys", so das Fazit von Vigil. Lediglich eine Gemeinsamkeit hätten ihre Vorgängerin Michelle Obama und Melania: Sie haben ihr Amt in Zeiten von Social Media angetreten und im Netz gibt es schnell viele Hater, mit denen es sich herumzuschlagen gilt.
Ansonsten aber seien die beiden Damen komplett unterschiedlich, so Vigil - auch wenn sich ihre Reden zum Amtsantritt so stark ähnelten, dass Melania Trump sich Plagiatsvorwürfe gefallen lassen musste.
Trophäenfrau, die sich unterwirft
Die gebürtige Slowenin Melania hat jedenfalls wohl wenig Freude mit dem neuen Buch, in dem es unter anderem heißt: "Sie hat ihren Namen geändert, um ihre Chancen im Model-Business zu steigern und hat das College zugunsten ihrer beruflichen Möglichkeiten verlassen." Als Trophy-Wife betitelt die Professorin Melania. Diese Bezeichnung wird eher abwertend gebraucht für eine gutaussehende junge Frau, die einen älteren reichen Mann heiratet.
Während sich Michelle Obama durch ihren Job als Anwältin lernte durchzusetzen und mit anderen zu verhandeln, ist im Buch über Melanias Beruf als Model zu lesen: "Ein Job, der nicht verlangte, dass sie etwas sagt oder tut – abgesehen davon, die Aufmerksamkeit eines Publikums mit Hilfe ihres Aussehens zu erwecken." Vor allem am Beginn eines Models müsse es "eine Bereitschaft geben, sich den Befehlen anderer zu unterwerfen".
Zumindest mit Mode kann Melania punkten
Daher sei es nicht überraschend, dass Mrs. Trump sich nun ruhig und devot zeige. Außerdem hatte bis zur Präsidentschaft ihres Mannes noch überhaupt keine Erfahrung mit Politik. Melania könne viel von Michelle lernen, urteilt die Autorin am Ende. "Ein Top-Model zu sein, bedeutet begehrenswert zu sein. Eine effektive First Lady zu sein, bedeutet sympathisch zu sein. Wenn Melania ihrem Ehemann etwas Gutes tun will, muss sie sich ändern und unbeschwerter sein. Zugänglicher werden."
Tammy Vigil erklärt aber immerhin, dass Melania als die eleganteste First Lady nach Jackie Kennedy gilt und in Sachen Mode punkten kann. Vielleicht ein kleiner Wermutstropfen für Frau Trump.
Kommentare