Sohn geoutet: Mutter ruft Bar für Homosexuelle an

Symbolbild
Eine US-amerikanische Barkeeperin berichtet auf Facebook von einem ungewöhnlichen Anruf, den sie vergangene Woche an ihrem Arbeitsplatz entgegennahm.

Ein Coming-out kann sowohl für die betroffene Person als auch die Familie dieser eine emotionale Erfahrung sein. Als vergangene Woche ein Sohn seiner Mutter offenbarte, schwul zu sein, hatte diese Angst, dass sie auf eine Art reagieren könnte, die sich negativ auf ihn auswirkt. Weil sie offensichtlich einen Rat brauchte, wie sie sich in der Situation verhalten solle, entschied sie sich dazu, eine Schwulenbar namens Sipps in der Stadt Gulfport im US-Bundesstaat Mississippi zu kontaktieren. Die Barkeeperin Kara Coley, die dort arbeitet, nahm den Anruf entgegen. Auf Facebook skizzierte sie diesen in einem Facebook-Posting.

Nachdem sie die Anruferin begrüßt hatte, fragte diese die Barkeeperin, ob das Sipps eine Bar für homosexuelle Menschen sei. Coley antwortete ihr, dass jeder willkommen ist, die Bar aber vor allem Menschen aus der LGBTQ-Community anziehen wurde. LGBTQ, oder LGBT, ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und Queer - also Lesben, Schwule, Transgender, Bisexuelle und queere Menschen. Die Anruferin wollte von Coley wissen, ob sie ihr eine Frage stellen könne. "Sind Sie homosexuell?". Coley antwortete mit einem Ja.

Ungewöhnliche Frage

Was dann passierte, habe sie wirklich überrascht, sagte Coley, die seit 17 Jahren als Barkeeperin arbeitet. Die Frau am Telefon wollte nämlich wissen, welche Reaktion sie sich von ihren Eltern auf ihr Coming-out gewünscht hätte. Denn sie wolle ihrem Sohn nichts sagen, dass ihn durcheinanderbringe. Coley gab ihr schließlich einen Rat: "Sie sollten einfach nur sicherstellen, dass er weiß, dass Sie ihn lieben und akzeptieren, akzeptieren Sie es überhaupt?"

Die Frau antwortete: "Ja, wenn es das ist, was er will." Coley sagte der Frau, dass alles in Ordnung gehen würde, wenn sie ihrem Sohn sagt, dass sie ihn liebt und akzeptiert. Im Gespräch mit der Plattform indy100.uk sagte Coley, dass sie zuerst dachte, dass sich die Frau einen Spaß mit ihr erlauben würde. "Ich war schockiert. Heutzutage kennen die meisten Leute jemanden, der homosexuell ist oder sie gehen einfach ins Internet."

Später habe sie sich dazu entschieden, die Konversation auf Facebook zu stellen, wo sie bereits über 2.800 Mal gelikt wurde.

"Es ist verrückt! Ich habe nichts Spezielles gemacht. Das ist einfach, wie ich mein Leben führe und ich denke, wenn mehr Menschen Mitgefühl und Freundlichkeit hätten, wäre diese Welt ein großartiger Ort."

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