Nur zwei Schnappschüsse: Zalando führt Größenerkennung mit Handy-Fotos ein

Nur zwei Schnappschüsse: Zalando führt Größenerkennung mit Handy-Fotos ein
Zwei Fotos sollen reichen, damit Kundinnen leichter die passende Größe finden. Damit sollen auch Retouren verhindert werden. Datenschutz sei gegeben.

Der Online-Modehändler Zalando hat diese Woche ein neues digitales Tool vorgestellt, das es Kundinnen und Kunden erleichtern soll, die richtige Kleidergröße zu finden. Nur zwei Fotos mit dem Smartphone in eng anliegender Kleidung seien dafür nötig. Der Computer ermittelt anhand dieser die entsprechenden Körpermaße für den Online-Einkauf.

Der Modegigant spricht von einer "Branchenneuheit". Keine vergleichbare Plattform biete eine solche Funktion an. Sie ist ab sofort für Kundinnen und Kunden in Österreich, Deutschland und der Schweiz verfügbar.

So funktioniert das Tool

Die Kundinnen und Kunden nehmen mit ihrem Smartphone nach Anleitung zwei Fotos auf. Dabei sollten sie möglichst enganliegende Kleidung tragen. Anschließend ermittelt die Software innerhalb weniger Sekunden ihre Körpermaße. Schleicht sich ein Fehler ein, kann man händisch nachbessern.

Datenschutz stehe im Mittelpunkt, so das Unternehmen. Während der Computer arbeitet, werden die Fotos auf dem eigenen Smartphone lokal zwischengespeichert und direkt nach Abschluss des Vorganges wieder gelöscht.

Die Funktion kann aktuell für Damenoberteile inklusive Jumpsuits, Jacken, Mäntel und Kleider genutzt werden. Gerade in dieser Kategorie sei es besonders schwierig, die passende Größe zu finden, schreibt Zalando in einer Pressemitteilung. Zukünftig soll die Funktion auch in weiteren Kategorien und Märkten ausgerollt werden.

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In Zukunft soll virtuelle Umkleidekabine kommen

"Wir wissen, wie frustrierend es ist, auf einen Artikel zu warten und dann festzustellen, dass er nicht passt", erklärt Stacia Carr, die Leiterin der Abteilung "Size & Fit" bei Zalando. Mit der Einführung der Größenempfehlungen auf Basis von Körpermaßen würden sie Kundinnen und Kunden helfen, "eines der größten Probleme der Modebranche zu lösen".

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Die automatische Größenerkennung sei zudem ein wichtiger Schritt zur virtuellen Umkleidekabine. In Zukunft sollen Kundinnen und Kunden 3D-Avatare erstellen können,  der ihre Körperform auf der Grundlage ihrer individuellen Körpermaße noch genauer abbildet. 

Auch größenbedingte Retouren und Textilabfälle sollen damit langfristig reduziert werden.

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