Winterkleidung raus: Wenn der Wollpullover ein Mottenloch hat
Der Strickpulli weist Fraßlöcher auf; die Skiunterwäsche aus Mischmaterial ist mit winzigen Kotkügelchen verschmutzt; auf Stoffmantel und Wollschal haften Gespinste von Larven: Der Garderobenwechsel von Sommer auf Winter fördert die Mottenschäden zu Tage. Wer eine Bestätigung will, legt Klebefallen aus, die männliche Insekten mit Sexualduftstoffen anlocken.
„In freier Natur haben Kleidermotten zwischen Mai und August Saison. In der beheizten Wohnung sind sie das ganze Jahr aktiv“, heißt es bei „die Umweltberatung“. Experten erklären, wie man den Insekten, die sich nur im Raupenstadium von ausgewählten Textilien ernähren, zu Leibe rücken kann - mit Nützlingen bis Zedernholz.
Winzige Fressfeinde aussetzen
Schlupfwespen sind natürliche Feinde von Motten. Die harmlosen Winzlinge gibt es in Papierbriefchen zu kaufen. Eines enthält etwa 2.000 parasitierte Trichogramma evanescens-Eier in unterschiedlichem Alter. Die Langzeitkur - nicht ganz billig - dauert. Die Kärtchen mit dem lebenden Inhalt sollen möglichst schnell nach Lieferung in den Kleiderkasten bzw. zum vermuteten Nest im begehbaren Schrank, hinter dem Sofa oder unter dem Teppich.
Sobald die Schlupfwespen erwachsen sind, spüren sie die Motteneier auf, stechen diese an und setzen darin ihre eigenen Eier ab. Die Folge: Statt der ungebetenen Gäste entwickeln sich unscheinbare Schlupfwespen. Stirbt deren Nahrungsgrundlage aus, verschwinden sie ebenfalls. Stechen können sie nicht.
Regale mit Essigwasser reinigen
Da die Nützlinge einen Bewegungsradius von maximal einem Meter haben, müssen auch alle Mottenspuren gründlich beseitigt werden. Die nächste Umgebung um das Nest gehört gesaugt, Regalbretter müssen bis in den hintersten Winkel mit Essigwasser gewischt werden.
Kleidungsstücke waschen oder putzen lassen
Kleidungsstücke sollen bei möglichst hoher Temperatur gewaschen oder in die Putzerei gebracht werden. Eine anschließende Schocktherapie bei minus 18 Grad Celsius sollte die Motten restlos schaffen. Was nicht zu retten ist, kommt in einem dichten Sack in den Müll.
„Das Prozedere bleibt einem nicht erspart“, sind Experten einig. Im Gegenteil: Die aufwendige Aufräumaktion muss drei Wochen später wiederholt werden. Nur so kann der Entwicklungszyklus der ungeliebten Schmetterlinge unterbrochen werden.
Lavendelduft und Zedernholz schrecken ab
„Kleidermotten mögen keinen Lavendelduft und keinen Geruch von aufgerautem Zedernholz“, weiß "die Umweltberatung". Blütensäckchen und ätherische Öle im Kasten können Motten fern halten. Wer auf Schlupfwespen setzt, muss auf diese Hilfsmittel verzichten. Sogar „natürliche“ Mottenschutzmittel können Insektizide enthalten, die den lebenden Helfern den Garaus machen; auf Kleingedrucktes ist zu achten. Chemische Mottenkugeln sind jedenfalls Gift – für Motten wie für ihre Gegenspieler.
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