Was Kopenhagen besser als andere Modestädte macht

Was Kopenhagen besser als andere Modestädte macht
Diese Woche fand die dänische Fashion Week statt. Im Fokus stand nachhaltiges Design.

Die Copenhagen Fashion Week mag im Schatten der Präsentationen in New York, London, Mailand und Paris stehen. In einer Sache ist die Hauptstadt Dänemarks jedoch den großen Modemetropolen voraus: Nachhaltigkeit ist nicht nur Randthema – sondern Basis der skandinavischen Version. Seit im Jahr 2006 die erste Modewoche in Kopenhagen stattfand, wurde kontinuierlich daran gearbeitet, das Event immer nachhaltiger zu gestalten.

Vor zwei Jahren wurde ein Nachhaltigkeitsplan für die Jahre 2020 bis 2023 vorgestellt, der unter anderem eine 50-prozentige Reduktion des CO₂-Ausstoßes für das Event vorsieht, das auch bald komplett müllfrei sein soll. Bis 2023 müssen Marken außerdem 17 Standards erfüllen, um an der Fashion Week teilnehmen zu dürfen.

Auswahlprozess

So werden Designer und Designerinnen beispielsweise disqualifiziert, wenn sie unverkaufte Kleidung vernichten oder nicht nachweisen können, dass mindestens 50 Prozent ihrer Kleidungsstücke aus nachhaltigeren Materialien hergestellt werden. Darüber hinaus müssen die Marken zeigen, dass sie zusätzliche Schritte unternehmen, um Nachhaltigkeit u. a. in ihr Design, ihre Arbeitsbedingungen, ihre Materialauswahl und ihr Marketing zu implementieren, um genügend Punkte für die Teilnahmequalifikation zu erhalten.

Was Kopenhagen besser als andere Modestädte macht

Iso.Poetism

Auch die Förderung von Nachwuchsdesignern und -designerinnen soll vorangetrieben werden. In Kooperation mit Zalando wurde auch heuer der Sustainability Award verliehen. Unter den drei Finalisten und Finalistinnen konnte sich Tobias Birk Nielsen durchsetzen. Mit seinem Label Iso.Poetism bietet der Modemacher seit einigen Jahren Streetwear-inspirierte Kleidung an, die stylish aussehen, dabei jedoch nicht die Umwelt belasten soll.

Hierfür hat Nielsen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie: Es wird ausschließlich auf Bestellung produziert, um Restbestände zu vermeiden. Boutiquen, an die er seine Kollektionen verkauft, erhalten nur eine Sendung pro Saison. Indem die Einkäufer nicht nachbestellen können, werden die Transportwege auf ein Minimum reduziert. Gefärbt werden die Materialien mit wasserschonenden Techniken.

Plattform mit Zukunft

Ziel des Teams hinter der Kopenhagener Modewoche: Aus einer traditionellen Veranstaltung soll eine Plattform für Veränderungen in der Branche werden, sagt Leiterin Cecilie Thorsmark. Und vielleicht wird man sich in New York, London, Mailand und Paris schon bald ein Vorbild am Engagement des skandinavischen Ablegers nehmen. maria zelenko

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