Nicht nur in Österreich legt die Kundschaft beim Kauf von Diamantschmuck immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Laut dem diesjährigen Diamond Insight Report von De Beers sind Menschen weltweit zunehmend bereit, für nachhaltigere Diamanten mehr zu bezahlen. Etwa 56 Prozent der Verbraucher sind bereit, 10 bis 20 Prozent mehr bei Diamantmarken auszugeben, die nachweislich sozial und ökologisch verantwortungsvoll arbeiten, ergab die Umfrage des Bergbaukonzerns unter 8400 Männern und Frauen in Europa, China, Indien und den USA. Fast 17 Prozent der Käuferschaft würde sogar um ein Viertel mehr für einen nachhaltigen Diamanten bezahlen.
De-Beers-Geschäftsführer David Prager sprach von einem Aneinanderrücken von Ethik und Wirtschaft. Es handle sich um keinen kurzweiligen Trend, sondern ein zentrales Thema der künftigen Schmuckbranche.
Sowohl De Beers als auch andere Bergbaukonzerne versuchen seit einiger Zeit bei den Themen Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit aufzuholen. Das Unternehmen verkaufte vergangenen Oktober erstmals Rohdiamanten aus seinem neuen GemFair-Programm, welches die Kleinschürferei transparenter gestalten soll. Diese Edelsteine enthielten bei der Auktion nicht nur Angaben zur Mine, in der sie gefunden worden waren, sondern auch den Namen des Schürfers sowie den Zeitpunkt der Ausgrabung.
Unterdessen pocht der World Diamond Council (WDC), der die Wertschöpfungskette repräsentiert, darauf, dass der Kimberley-Prozess einer Reform unterzogen wird. Dieser soll seit dem Jahr 2000 mithilfe von Zertifikaten den Handel mit Konfliktdiamanten unterbinden. Darunter versteht man Edelsteine, mit deren Verkauf Bürgerkriege finanziert werden.
WDC-Präsident Edward Asscher will, dass man sich auf eine erweiterte Definition von Konfliktdiamanten einigt, denn die gegenwärtige schließe Gewalt durch die herrschenden Behörden aus. Zwar habe es im Rahmen des Kimberley-Prozesses einige gute Entwicklungen gegeben, doch reichten diese laut Asscher nicht aus, um das Vertrauen der Verbraucher und Verbraucherinnen zu sichern.
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