Malala Yousafzais Vater erzieht Söhne zu Feministen

Malala Yousafzai und ihr Vater Ziauddin Yousafzai im Jahr 2015
Er sprach mit einer Reporterin über schädliche patriarchale Kulturen und die Notwendigkeit von Frauenrechten.

Malala Yousafzai aus Pakistan erhielt im Jahr 2014 für ihren Kampf für die Rechte von Kindern als damals 17-Jährige den Friedensnobelpreis (kurier.at berichtete). Yousafzai ist die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des Nobelpreises und war selbst von den Taliban in den Kopf geschossen worden, weil sie in ihrer Heimat für das Recht auf Schulbildung kämpfte.

In einem Gespräch mit der Reporterin Arfa Shahid für das Nachrichtenmagazin Newsweek Middle East sprach Ziauddin Yousafzai, Pädagoge und Vater von Malala Yousafzai, nun darüber, warum es so wichtig sei, seine Söhne zu Feministen zu erziehen. Das Gespräch fand auf der jährlichen Frauenrechtskonferenz im Nahen Osten statt. "Frauenrechte liegen nicht im Ermessen von Männern", sagte er auf Urdu, der Nationalsprache Pakistans. "Es sind Rechte."

"Schäme mich manchmal, ein Mann zu sein"

Er erklärte außerdem wie peinlich es ihm manchmal aufgrund der Behandlung von Frauen durch manche Menschen seines Geschlechts sei, ein Mann zu sein. "Manchmal schäme ich mich dafür, ein Mann zu sein, wenn man bedenkt, wie Männer Frauen häufig behandelt haben. Männlicher Chauvinismus, der die Fähigkeiten von Frauen untergräbt oder abtut, ist eine Krankheit."

Schädliche patriarchale Kultur

Yousafzai habe seine Tochter Malala immer dazu ermutigt, für ihr Recht auf Bildung zu kämpfen und sagte außerdem, dass die patriarchale Kultur Pakistans junge Mädchen und Frauen schadet. Sogar pakistanische Väter, die seit Jahrzehnten in westlichen Gesellschaften leben, würden gegenüber ihren eigenen Töchtern eine traditionell sexistische Einstellung haben. Yousafzai hat sich bereits in einem TED-Talk für die gleichen Rechte von Männern und Frauen ausgesprochen.

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