Luciafest – wenn Mädchen Kerzen auf dem Kopf tragen

Luciafest – wenn Mädchen Kerzen auf dem Kopf tragen
Advent-Rituale Teil 13: Das Lichterfest wird vor allem in skandinavischen Ländern zelebriert.

Sie trägt weißes Gewand, eine Lichterkrone auf dem Haupt und ist der Mittelpunkt des Lichterfests „Lucia“, das alljährlich vor allem in Schweden, aber auch in Norwegen, Dänemark und Finnland am 13. Dezember gefeiert wird. In Familien, Schulen und im Rahmen von Festzügen wird das Lied „Sankta- Lucia“ gesungen. Dazu gibt es das typische, mit Safran gewürzte Hefegebäck „Lussekatter“ (in Form einer Katze) sowie Kaffee und „Glögg“, eine Art Glühwein.

Mehrere Legenden

Um die Lichtbringerin Lucia ranken sich mehrere Legenden. So soll die heilige Lucia eines der ersten Opfer der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian im frühen 4. Jahrhundert gewesen sein. Sie entstammte einer wohlhabenden sizilianischen Familie und hatte sich früh dazu entschieden, ihr Leben Gott zu widmen.

Lucia entging einer drohenden Vermählung als sie auf Wallfahrt ging, weil ihre Mutter schwer erkrankt war. Als diese geheilt wurde und der Tochter erlaubte, ein Leben lang Jungfrau zu bleiben, rächte sich der gekränkte Bräutigam und zeigte sie beim Stadthalter an. Lucia überlebte der Erzählung nach etliche Folterungen, bis ihr Hals mit einem Schwert durchbohrt wurde.

Einer anderen Legende zufolge mussten sich verfolgte Christen in den Katakomben treffen, um ihren Glauben ausüben zu können – Lucia, die zum Christentum konvertieren wollte, brachte ihren Freunden Essen und Getränke zu den geheimen Treffen. Da sie keine Hände mehr frei hatte, setzte sie sich einen Kranz aus grünen Zweigen auf und steckte brennende Kerzen hinein, um sich in den dunklen Katakomben zurecht zu finden. Als lichtvolle Gestalt steht Lucia bis heute für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit.

Der 13. Dezember fiel im julianischen Kalender auf die längste Nacht des Jahres. Mit der gregorianischen Kalenderreform 1582 verschob sich die Wintersonnenwende nach hinten. Die Bedeutung des Lucia-Tages war lange Zeit viel größer als heute: Er markierte in Verwaltung und Wirtschaft ein neues Quartal. Im Mittelalter galt er auch als Bescherungstag – der 24. Dezember etablierte sich erst im 16. Jahrhundert.

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