Leistungssport-Gymnasium wagt den Frühstart

Leistungssport-Gymnasium wagt den Frühstart
Nur sieben der 271 Gymnasien sind "Komplettverweigerer", alle anderen "üben" in einem oder mehreren Fächern

Nach dem Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal in Kärnten hat sich eine zweite AHS dafür entschieden, die komplette Zentralmatura bereits zum ursprünglich vergesehenen Starttermin im Schuljahr 2013/14 umzusetzen. Am Mittwoch haben Schüler, Lehrer und Eltern der "Liese Prokop Privatschule für Hochleistungssportler" (ÖLSZ) dafür gestimmt, berichtet das Unterrichtsministerium. An dem Oberstufenrealgymnasium in der Südstadt (Niederösterreich) können Schüler gleichzeitig Leistungssport betreiben und die AHS-Matura absolvieren. Die Bildungsinhalte sind wie bei einer berufsbildenden höheren Schule auf fünf Jahre aufgeteilt.

Insgesamt gibt es 271 AHS. Wie viele von ihnen die Möglichkeit zum Frühstart nutzen werden, soll laut Ministerium erst am 24. Februar feststehen. "Wir üben da keinen Druck aus", betont man im Büro von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP). Da die Beratung der Schulen in Sachen Zentralmatura dezentral organisiert werde, sei noch nicht absehbar, wie viele Standorte noch dazukommen.

Testlauf

Die meisten Standorte "üben" die neue Reifeprüfung im Rahmen von Schulversuchen nur in einem oder mehreren Fächern, vor allem in den Sprachen. "Komplettverweigerer" sind derzeit lediglich sieben AHS.

Ursprünglich hätte die neue Matura, bei der alle Schüler landesweit am selben Tag idente Klausuren schreiben, 2013/14 an den AHS bzw. 2014/15 an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) starten sollen. Nach Protesten von Schüler-, Eltern- und Lehrervertretern wegen angeblich mangelnder Vorbereitung vor allem im Fach Mathematik wurde Mitte vergangenen Jahres die Verschiebung um ein Jahr beschlossen. Schulen können aber freiwillig zum ursprünglichen Termin starten - Voraussetzung ist die Zustimmung der Schulpartner.

Wirklich zentral ist eigentlich nur der Kern der Reifeprüfung: die am selben Tag in ganz Österreich stattfindende schriftliche Matura mit identen, zentral vorgegebenen Aufgabenstellungen. Dazu kommen noch eine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit sowie eine mündliche Prüfung. Für den schriftlichen Teil können die Schüler zwischen drei oder vier Klausuren wählen. Verpflichtend sind an den AHS Deutsch, Mathematik und eine lebende Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch). Als vierte schriftliche Prüfung sind möglich: eine weitere Fremdsprache, Darstellende Geometrie, Physik oder Biologie. An den BHS müssen alle Schüler drei Klausuren aus den Gegenständen Deutsch, Englisch, angewandte Mathematik, lebende Fremdsprache oder Fachtheorie schreiben. Die jeweiligen Klassenlehrer beurteilen die Arbeiten anhand eines standardisierten Rasters.

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