Kanada: Grüne retuschieren Wegwerfbecher aus Hand von Parteichefin

Peinliche Retusche-Aktion: Links ist das Originalbild zu sehen, rechts die manipulierte Version.
Nach der Bearbeitung hielt Grünenchefin Elizabeth May plötzlich einen wiederverwendbaren Behälter in Händen.

Immerhin streiten sie es nicht ab: Mitglieder der Grünen Partei Kanadas haben – offenbar als Versuch, die eigene Parteichefin glaubwürdiger erscheinen zu lassen – ein Foto von Elizabeth May manipuliert.

May, die seit 2006 Parteivorsitzende ist, war ursprünglich von einem Fotografen mit einem Plastikbecher in Händen abgelichtet worden. Zwar war der betreffende Behälter aus biologisch abbaubaren Plastik, die Partei entscheid sich dennoch dazu mittels Photoshop nachzuhelfen. Das berichten unter anderem die BBC und der Guardian.

Imagepolitur per Retusche

Wohl um das umweltbewusste Image der Partei zu wahren, ersetzte man den Plastikbecher durch einen wiederverwendbaren Cup aus Hartplastik. Diesen versah man mit dem Logo der Partei – und einem ebenfalls wiederverwendbaren Strohhalm aus Edelstahl.

"Es gab nichts zu verbergen"

Die Aktion brachte Elizabeth May in Erklärungsnot. In einer Stellungnahme beteuerte sie, dass sie nichts von der Retusche gewusst und diese auch nicht angeordnet habe.

"Meine persönliche tägliche Praxis ist es, Einweg-Plastikartikel zu 100 Prozent zu vermeiden", betonte May in einer Stellungnahme. Sie hoffe, "dass trotz dieses Fehltritts von wohlmeinenden Parteimitarbeitern die Leute noch glauben können, dass es auf dem Originalfoto nichts gibt, was ich verstecken hätte wollen".

Vor TV-Reportern erklärte May laut Guardian: "Es tut mir leid für den Mitarbeiter, der das getan hat. Ich will ihn nicht im Fernsehen als dumm bezeichnen, aber es gab ja nichts zu verbergen. Warum also Photoshop benutzen? Ich habe keine Ahnung."

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