Glück durch Hund oder Katze: Was eine Psychologin sagt

Glück durch Hund oder Katze: Was eine Psychologin sagt
Laut US-Studie sind Hundebesitzer öfter glücklich. Das spricht aber nicht gegen Katzen, betont eine Gesundheitspsychologin.

Sie besitzen einen Hund? Und Freunde von Ihnen eine Katze? Dann eignen sich die Ergebnisse dieser Studie nicht für harmonischen Small Talk: Denn in einer US-Umfrage („The General Social Survey“) bezeichneten sich jetzt prozentuell deutlich mehr Hundebesitzer (36 Prozent) als Katzenbesitzer (18 Prozent) als „sehr glücklich“ - der KURIER berichtete. Insgesamt wurden 3000 Menschen befragt.

Karoline Turner ist Klinische und Gesundheitspsychologin in der Praxis Strudlhof in Wien und hat viel Erfahrung in der tiergestützten Therapie und Intervention mit Hunden. „Sowohl Hunde als auch Katzen haben eine sehr entspannende Wirkung auf ihr Umfeld, senken den Blutdruck und die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut.“ Und beide erhöhen auch den Spiegel des Bindungshormons („Kuschelhormon“) Oxytocin.

Glück durch Hund oder Katze: Was eine Psychologin sagt

Trotzdem verwundern sie die Studienergebnisse nicht: „Hunde benötigen die Nähe des Menschen viel mehr als Katzen. Das aber stärkt die Beziehung. Katzen sind eigenständiger.“ Und natürlich könne es auch indirekte Effekte geben: „Ein Hund zwingt mich zur Bewegung, zum Hinausgehen – und das wirkt sich letztlich auch auf das Wohlbefinden aus.“

Möglicherweise spielen aber auch noch ganz andere – soziale – Faktoren eine Rolle beim individuellen Glücksempfinden: Hundebesitzer waren in der US-Umfrage häufiger verheiratet und häufiger Hausbesitzer.

Glück durch Hund oder Katze: Was eine Psychologin sagt

Gesundheitspsychologin Karoline Turner.

Wird ein Hund artgerecht gehalten und wird auf alle seine Bedürfnisse geachtet, profitiere sein Besitzer möglicherweise auf mehr Ebenen als dies bei einer Katze der Fall ist: „Er zeigt nicht nur seine Zuneigung, sondern er kann auch trösten und ein guter Zuhörer sein. Hunde könne die Stimmung eines Menschen sehr gut lesen – das gibt es bei Katzen nicht in diesem Ausmaß.“

Das zeigte sich auch in der Umfrage: Immerhin 63 Prozent der Hundebesitzer suchten Trost bei ihrem Haustier, aber nur 51 Prozent der Katzenbesitzer. Und 76 Prozent der Hundefans spielen mit ihrem Haustier, bei den Katzen sind es nur 65 Prozent.

Nicht überbewerten

Turner warnt aber, solche Ergebnisse überzubewerten: „Der Hund ist nicht die gesunde Pille, die alle Probleme löst. Man darf ihn nicht vermenschlichen, sondern muss ihn Hund sein lassen.“

Katzenfreunden zum Trost: Es wird nicht die letzte Studie gewesen sein. 2006 etwa zeigte eine Umfrage keine signifikanten Unterschiede in der Zufriedenheit zwischen Tierbesitzern und Nicht-Haustierbesitzern beziehungsweise Katzen- und Hundehaltern. Turner: „Es hängt auch sehr von der Persönlichkeit des Einzelnen ab, welches Haustier einem guttut. Das ist sehr individuell.“ Und sie betont: „Hunde und Katzen können gleichermaßen ein guter und enger Freund sein, die Lebensqualität und das Wohlbefinden steigern.“

Kommentare