In beiden Welten Wurzeln geschlagen

Die ehemalige Botschafterin ihrem New Yorker Wohnzimmer
Das Leben der ehemaligen US-Botschafterin war von Turbulenzen geprägt, privat wie beruflich. Heute pendelt sie zwischen New York und Wien.

In den ersten Dezembertagen ist sie nach Tirol unterwegs. „Die Stanglwirtin hat Geburtstag, da will ich mitfeiern“, sagt Helene von Damm. Auch mit fast 85 Jahren scheint ihr bewegtes Leben nicht an Fahrt zu verlieren. Deshalb liegt auch die Frage nicht fern, ob sie zu Weihnachten möglicherweise aus ihrer New Yorker Wohnung in eine Häuserschlucht der East Side Manhattans blicken wird? „Nein ich bleib’ in Wien. Verbringe die Zeit mit jener Frau, die während des kurzen Gastspiels, das ich vor 35 Jahren im Sacher hatte, meine Sekretärin war. Wir sind sehr eng, ich hab’ sie geistig als meine Tochter adoptiert.“

Frau von Damm lacht. Herzlich. Laut. Ihr Optimismus ist hörbar. Er war auch nötig, um positive Zwischenbilanz eines Lebens zu ziehen, dessen Inhalt als erfundene, maßlos übertriebene Romanvorlage wohl zerknüllt worden wäre. Fünf Hochzeiten, vier Scheidungen, ein tragischer Todesfall.