Wenn Weiß-Sein die Norm ist: Wie Alltagsrassismus in Österreich aussieht

Wenn Weiß-Sein die Norm ist: Wie Alltagsrassismus in Österreich aussieht
"War das jetzt rassistisch?": Im neuen Black-Voices-Buch erfährt man, wie rassistische Denkmuster erkannt und überwunden werden können.

Die wenigsten würden sich wohl selbst als rassistisch bezeichnen. Rassisten, das sind die anderen. Dass sich aber auch in scheinbar harmlosen Alltagsfragen oft Vorurteile verstecken können, ist vielen nicht bewusst. Genau da setzt das Buch „War das jetzt rassistisch?“ an. Geschrieben und herausgegeben vom Team des Black-Voices-Volksbegehrens, sollen damit jene abgeholt werden, die sich bei dem Thema unsicher fühlen und mehr über die Lebenssituation von People of Color in Österreich wissen wollen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen.

Dabei ist den Autorinnen und Autoren wichtig, Rassismus nicht mit „böse sein“ gleichzusetzen. „Man denkt sich gern, dass Rassismus etwas ist, das nur von Rechtsextremen und Neonazis gelebt wird“, sagt Melanie Kandlbauer, gemeinsam mit Schwester Minitta eine der Herausgeberinnen des Buches, im Gespräch mit dem KURIER. Dadurch entstehe automatisch eine Abwehrhaltung, die eine sachliche Diskussion erschwere. Dabei sei Rassismus eine Ideologie und keine Charaktereigenschaft. „Es ist wichtig zu erkennen, dass wir alle in einer Welt leben, in der wir beispielsweise in der Schule über Afrika nur als ‚Kontinent der Armut’ lernen, und die positiven Gegenbeispiele völlig fehlen. Das macht natürlich etwas mit unserem Denken.“

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