Rekord-Regentin: Warum "Queen in Platin" Partymarathon auslöst

Rekord-Regentin: Warum "Queen in Platin" Partymarathon auslöst
96 Jahre auf der Welt, 70 Jahre auf dem Thron: Die Briten stimmen sich auf eine lange Party-Woche zu Ehren von Königin Elizabeth ein.

Sie misst 22 Zentimeter Durchmesser, besteht aus reinem Feingold und wiegt 15 Kilogramm. Nein, die Rede ist nicht von der Krone, die Königin Elizabeth II. seit genau siebzig Jahren trägt. Es sind die beachtlichen Maße einer Goldmünze, die die britische Münzprägeanstalt zu Ehren des königlichen Thronjubiläums anfertigen ließ – die größte, die in der langen Geschichte der Royal Mint jemals produziert wurde.

Rekord-Regentin: Warum "Queen in Platin" Partymarathon auslöst

Der Rekord-Taler passt zu den vielen Superlativen, die im Zusammenhang mit dem „Platinum Jubilee“ der Königin die Runde machen. Berühmteste Frau der Welt, längstdienendes Staatsoberhaupt, beliebtestes Mitglied der Königsfamilie. Und nun die erste britische Monarchin, die ihr platinernes Thronjubiläum begeht (Anm.: Queen Victoria regierte 64 Jahre).

Kultfigur

Jüngere kennen die Wendepunkte ihres Lebens heute vor allem aus dem Netflix-Schlager „The Crown“. Dazu zählt der 6. Februar 1952, an dem die damals 25-jährige Prinzessin Elizabeth Alexandra Mary ihrem Vater auf den Thron nachfolgte. Die offizielle Krönung fand – wegen der langen Vorbereitung und aus Respekt vor dem verstorbenen König – erst eineinhalb Jahre danach statt.

Rekord-Regentin: Warum "Queen in Platin" Partymarathon auslöst

70 Jahre später ist die Königin im kollektiven Gedächtnis vor allem als wohlwollende Urli-Oma und kreativ behütete Kultfigur verankert. Dass auch sie Fehler gemacht hat – etwa den eisigen Umgang mit Dianas Tod oder in der Kolonialismus-Debatte –, wird der betagten Regentin heute großzügig nachgesehen. „In der Rückschau haben die Menschen verstanden, dass die Queen nicht aus Gefühlskälte oder Gleichgültigkeit so handelte, sondern aus ihrem Amtsverständnis heraus, stets das Richtige für die Krone zu tun. Es geht nie um sie selbst, sondern um die Institution“, erklärt die Royal-Expertin Julia Melchior die anhaltende Popularität.

Doch der Wind of Change macht auch vor Palastmauern nicht Halt. Stets ein Symbol für Stabilität und Kontinuität, muss „Lilibet“ die Parade zu ihrem Geburtstag heuer erstmals auslassen. Aus gesundheitlichen Gründen, teilte der Palast mit. Ihre Corona-Infektion hatte die achtfache Groß- und zwölffache Urgroßmutter noch gut überstanden.

Das Fernbleiben der Jubilarin soll die Partystimmung auf der Insel nicht trüben. Wetterbedingt feiern sie das 70. Thronjubiläum und den 96. Geburtstag ihrer Königin erst jetzt, Anfang Juni. Ab Donnerstag steigt eine viertägige Party, zu der unter anderem Queen (die Band) und, noch spektakulärer, Harry und Meghan, Duke und Duchess of Sussex, erwartet werden. Ein Fest der Superlative steht bevor – ganz, wie es einer Rekord-Regentin gebührt.

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