Paar-Zukunft hängt nicht vorrangig von Zufriedenheit von Frauen ab

Paar-Zukunft hängt nicht vorrangig von Zufriedenheit von Frauen ab
Frauen und Männer sind gleichermaßen Barometer dafür, wie sich die Beziehung entwickelt.

Geht es der Frau gut, ist auch das Leben eines Paares zufriedenstellend - diese im Englischen mit "Happy wife, happy life" zusammengefasste Annahme prägt auch die Sichtweise der Forschung auf die Beziehungszufriedenheit. Einer neuen Studie mit Beteiligung von Marcus Mund von der Universität Klagenfurt zufolge ist aber die Zufriedenheit mit der Partnerschaft, die Männer empfinden, ein ebenso gutes Prognosefaktor für die künftige Beziehungsqualität, wie das Empfinden der Frau.

Die Annahme, dass vor allem Frauen in diesem Zusammenhang der entscheidende Faktor sind, sei "bisher in der Forschung kaum untersucht" worden, so der am Institut für Psychologie der Uni Klagenfurt tätige Wissenschafter. Mund ist Teil eines von Forschern aus Kanada und den USA geleiteten Teams, das sich der Frage nun anhand von Daten aus einer Tagebuchstudie mit 901 gemischtgeschlechtlichen Paaren aus Nordamerika angenähert hat. Darüber hinaus konnte man noch auf 21.000 Kurzberichte zur Beziehungszufriedenheit von 3.405 Paaren in Deutschland zurückgreifen, wie es am Dienstag in einer Aussendung der Uni Klagenfurt zu der im Fachjournal "Pnas" erschienenen Untersuchung heißt.

Keine Unterschiede

Diese Informationen ließen einen Vergleich von der Situation bei der ersten Befragung mit der ein Jahr später zu. Zur Überraschung der Forscher zeigten sich in den Daten "keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Frauen und Männer sind also gleichermaßen Barometer für die Zukunft ihrer Beziehung", so Mund.

Insgesamt stimmte die Beziehungszufriedenheit im Durchschnitt relativ gut mit jener im Jahr darauf überein - egal, ob die Einschätzungen von der Frau oder dem Mann kamen. Ebenso hoch war die Übereinstimmung in den Aussagen zur Qualität der eigenen Paarbeziehung zwischen den beiden Partnern.

Für den Psychologen sind die Ergebnisse ein Hinweis darauf, dass es wichtig ist, "das Bewusstsein beider Partner für ihre Zufriedenheitsschwankungen zu schärfen. Wer das Auf und Ab einzuschätzen weiß, kann besser Frustrationen eindämmen und aus guten Phasen Kapital schlagen", so Mund.

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