Für immer fit: Mentale Gesundheit hängt davon ab, wie man Sport treibt
"Fit zu sein ist der Schlüssel zur Langlebigkeit.“ So kommentierten Herz-Kreislauf-Experten ihre kürzlich im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichte Studie mit 750.000 Teilnehmenden. Sie zeigte, dass Menschen, die sich im Alter regelmäßig verausgaben, im Schnitt über sechs Jahre länger lebten. Dennoch, kritisieren die Forscher, bewege sich ein Großteil der Weltbevölkerung zu wenig.
Dabei ist Sport nicht nur für den Körper gut, sondern auch für den Geist. Ging man bisher davon aus, dass Sportler insgesamt mental fitter sind, zeigte sich nun, dass es einen messbaren Zusammenhang zwischen der Intensität körperlicher Anstrengung, Gedächtnisleistung und mentaler Gesundheit gibt.
Gutes Erinnerungsvermögen
Nicht alle Formen und Intensitäten von Bewegung wirken sich gleichermaßen auf das Gehirn aus. Das zeigt eine Studie der Dartmouth University, für die Forschende ein Jahr lang die Aktivitätsdaten von 113 Fitnesstrackern sammelten und die Träger zu ihrer geistigen Gesundheit befragten. Entgegen der Erwartung ergab ihre Analyse nicht, dass intensiveres Training die Gedächtnisleistung in allen Bereichen verbessert.Menschen, die locker trainieren, schnitten etwa bei Tests zum episodischen Gedächtnis besser ab. Sie konnten sich also besser an autobiografische Ereignisse erinnern, etwa, was sie am Vortag gemacht haben.
Besseres räumliches Gedächtnis
Menschen, die hingegen häufiger mit hoher Intensität trainieren, schnitten in der Studie bei den Aufgaben zum räumlichen Gedächtnis besser ab. Sie konnten sich besser an Orte erinnern, etwa, wo sie ihr Auto geparkt haben. Bei Teilnehmenden ohne sportliche Aktivität litt das räumliche Gedächtnis am stärksten; sie erzielten auch allgemein schlechtere Ergebnisse bei der Gedächtnisleistung.
Überraschenderweise berichteten Teilnehmende, die sich intensiver bewegten, jedoch von einem höheren Stressniveau, während Personen, die regelmäßig mit geringerer Intensität trainierten, weniger Angstzustände und Depressionen aufwiesen.
Gewichtheben für langes Leben
Regelmäßiges Training mit Gewichten ist mit einem geringeren Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden. Dies geht aus einer Studie hervor, die an älteren Erwachsenen durchgeführt und im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde. Wer ein- oder zweimal pro Woche mit Gewichten trainierte, hatte ein um 14 Prozent niedrigeres Risiko, frühzeitig zu sterben, etwa an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, nicht jedoch an Krebs. Wurden im wöchentlichen Training Ausdauersport und ein- bis zweimal Gewichtheben kombiniert, war die Wirkung noch größer: Das Risiko für einen vorzeitigen Tod war dann um 41 bis 47 Prozent geringer.
Gehen hilft gegen Demenz
Tägliches Gehen kann das Risiko für Krebs, Herzkrankheiten und einen frühen Tod senken. Bereits beiläufige Schritte im Alltag senken das Risiko, die gesundheitlichen Vorteile nehmen jedoch mit jedem Schritt zu. Der Höhepunkt ist mit 10.000 Schritten erreicht. Danach lassen die Effekte nach. Wie eine Studie der Universität Cádiz nachwies, sinkt bei täglichen 10.000 Schritten das Demenzrisiko um 50 Prozent; bei einer halben Stunde im flotten Tempo von 112 Schritten pro Minute sogar um 62 Prozent. Die 30 Minuten zügigen Gehens müssen dabei nicht auf einmal erfolgen, sondern können über den ganzen Tag verteilt werden.
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