Black History Month: Der Kampf schwarzer Menschen

In den großen US-Sportligen machen Sportteams (hier die NBA-Basketballmannschaft New Orleans Pelicans) die breite Öffentlichkeit auf den Black History Month aufmerksam.
Der Februar steht nicht nur in den USA im Zeichen des Kampfes um Gleichberechtigung. Auch hierzulande wird ein größeres Bewusstsein geschaffen.

"Ich wurde nicht als Schwangere, sondern als Schwarze Frau aus Afrika wahrgenommen", erzählt Chia Okpalaugo, eine österreichische Mami-Bloggerin, auch unter "servusmami" bekannt, nach einem Arztbesuch. Chia ist aber nicht die einzige Schwarze, die bis zum heutigen Tag mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert wird. Schon jahrzehntelang kämpfen schwarze Menschen für Gleichberechtigung.

Martin Luther King Jr., Rosa Parks, Harriet Tubman oder Angelo Soliman sind nur ein paar Beispiele von den vielen. Im Laufe der Zeit etablierte sich der Black History Month ("Monat der schwarzen Geschichte"). In diesem Monat geht es nicht nur darum, die Geschichten und Errungenschaften von Schwarzen zu feiern, sondern auch darum, mehr Bewusstsein zu schaffen.

Ins Leben gerufen

Seit den 1970er Jahren ist Februar der offizielle Black History Month in den USA. Seinen Ursprung hat er allerdings schon früher: 1926 wurde die "Negro History Week" von Carter G. Woodson ins Leben gerufen. Der Mitbegründer der heutigen Association for the Study of African American Life and History (ASALH) wollte eine Woche lang auf die Leistungen von schwarzen Amerikanerinnen und Amerikanern sowie anderen Menschen afrikanischer Abstammung aufmerksam machen.

Woodson suchte sich die zweite Februarwoche auch nicht einfach so aus: In jener Woche fallen nämlich die Geburtstage von Frederick Douglass und Abraham Lincoln zusammen. Der Erste ist einer der wichtigsten Vertreter des Abolitionismus (eine Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei), während Lincoln der erste US-Präsident war, der die Sklaverei abschaffen wollte.

"Black Resistance"

Zahlreiche Schulen und Gemeinden im ganzen Land wurden von der „Negro History Week“ inspiriert und fingen an, lokale Feiern, Aufführungen und Lehrveranstaltungen zu organisieren. Dadurch erlangte die Woche immer mehr an Zuspruch. Schließlich wurde durch die Bürgerrechtsbewegungen in den späten 1960er Jahren teilweise so ein starkes Bewusstsein gegenüber der schwarzen Community geschaffen, dass Präsident Gerald Ford 1976 den Februar offiziell zum Black History Month ernannte.

Heute wird der Black History Month nicht mehr bloß in den USA gefeiert, sondern auch in Kanada und Irland. Auch im Vereinigten Königreich wurde der besondere Monat bereits anerkannt. Schon seit Beginn gibt die ASALH einen Schwerpunkt für den Februar vor. 2023 ist „Black Resistance“ das Thema, also „Widerstand von Schwarzen“. Offiziell fordert die ASALH, es solle intensiv untersucht werden, wie „Afroamerikaner historischer und anhaltender Unterdrückung in allen Formen widerstanden haben, insbesondere dem Rassenterrorismus durch Lynchen, Rassenpogrome und Polizeimorde.“

Der Februar ist seit einigen Jahren auch in Österreich Black History Month. Von Events und Ausstellungen bis hin zu Workshops ist alles dabei. So wie letztes Jahr, gab es auch heuer, am 2. Februar, ein Kick-off-Event in der Hauptbücherei in Wien. Fresh Magazin, freshVibes Radio und blackaustria.info organisierten die Veranstaltung. Fünfzehn Vereine, Initiativen und Institutionen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen haben daran teilgenommen. Am 24. Februar findet in der Villa Vida (ebenfalls in Wien) eine Abschlussfeier statt.

Kampf gegen Rassismus

Ein Verein, der neben vielen anderen beim Kick-off-Event dabei war, ist die Schwarze Frauen Community (SFC). Hier steht die Stärkung von Schwarzen Frauen und Mädchen im Vordergrund.

Joy Adenike Breiner ist Leiterin der SFC-Mädchengruppe und merkt schon, dass sie für die Außenwelt – speziell in diesem Monat – sichtbarer werden. "Ich wünsche mir aber allgemein mehr Aufmerksamkeit, nicht nur im Februar, sondern immer mehr Anerkennung, denn schwarze Menschen gibt es nicht erst seit zwei Generationen", betont Joy.

Auch Chia Okpalaugo erhofft sich, dass durch den Monat ein größeres Bewusstsein geschaffen werden kann. Sie ist Österreicherin, werde aber als keine angesehen. Obwohl sie die Sprache fließend beherrscht, wird sie häufig mit gebrochenem Deutsch oder Englisch angesprochen. Auf ihre Antwort auf die Frage "Woher kommst du?" folge meist: "Nein, woher kommst du wirklich?".

Genau deshalb ist der Black History Month für sie besonders wichtig, denn, um es mit ihren Worten zu sagen: "Dadurch bekommt vor allem unsere Geschichte eine andere Bedeutung. Dabei ging es nicht nur um die traurige Sklaverei und es sind nicht nur die armen Opfer, es ist eigentlich eine Hero-Story von Menschen, die überlebt haben und Großartiges erreicht haben. Wir sind auch hier!"

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