11 Jahre von Stalker verfolgt: "Er war eine tickende Zeitbombe"

11 Jahre von Stalker verfolgt: "Er war eine tickende Zeitbombe"
Jede fünfte Frau in Österreich hat Stalking erlebt. Eine Betroffene erzählt von Erfahrungen und Ängsten, die sie bis heute begleiten.

Nach der Trennung war er monatelang ruhig. Ein „Hey, wie geht’s?“  sollte den Beginn von Hunderten Nachrichten markieren, die Sandra R. (Name geändert) in den folgenden Jahren erhält. Immer vom selben Absender, ihrem Ex-Freund. Zunächst über Facebook in großen Abständen, dann mehrmals täglich. Sie blockiert die Nachrichten nicht,  „weil ich wissen wollte, was er vorhat. Er war schon immer eine tickende Zeitbombe“, erinnert sie sich. 

Bereits während der Beziehung war Peter H. (Name geändert) gewalttätig, schlug seine Freundin und beteuerte danach, sich zu bessern. Als sie 19 war, ging die Beziehung zu Bruch – weil er es so wollte. Als er auf Facebook keine Antwort bekommt, läuft das Firmentelefon von Sandras Mutter heiß: Anrufen, auflegen, anrufen, auflegen – über Monate hinweg. Eines Tages wird Sandras Auto vor der Wohnung beschädigt. Bitte melden Sie sich bei mir, steht am Zettel auf der Windschutzscheibe.

„Ich habe die Nummer in mein Handy eingegeben und auf einmal den Namen von meinem Ex-Freund gesehen“, erzählt sie. Am nächsten Tag ruft Sandras neuer Freund sie in der Arbeit an. „Du, dein Ex steht vor der Wohnung.“

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