Wer den Verlobungsring einst erfand

Verlobungen waren ein nicht so romantisch
Warum Verlobungen einst wenig mit Romantik zu tun hatten - und wer sich das Schmuckstück einfallen ließ.

Ein Mann fragt eine Frau in einem möglichst intimen Moment, ob sie ihn heiraten möchte, und überreicht ihr im Falle eines "Ja" einen Ring. Mit dem romantischen Ideal von heute hat der Ursprung der Verlobung wenig gemein: Im Mittelalter gingen Männer im heiratsfähigen Alter auf "Brautschau"; hatten sie sich für eine Dame entschieden, wurde mit dem Vater über die Mitgift verhandelt. Aus dem Handschlag entstand die Redewendung "um die Hand anhalten".

Gesellschaftliche Voraussetzung für gemeinsames Wohnen

Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das offizielle Versprechen, einander zu ehelichen, eine gesellschaftliche Voraussetzung für gemeinsames Wohnen oder Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit. Alles andere galt als wilde Ehe und somit als verpönt. Üblicherweise wurde in den darauffolgenden zwölf Monaten geheiratet.

Heute sind Verlobungen frei von Verpflichtungen; allerdings kann im Falle einer einseitigen Auflösung ein dadurch entstandener (finanzieller) Schaden geltend gemacht werden – etwa, wenn das Brautkleid bereits gekauft wurde. Umgekehrt kann auch der Ring zurückverlangt werden. Apropos: Die Idee, einen Heiratsantrag mit einem Ring zu besiegeln, geht auf Papst Stephan I. (257) zurück. Das kreisrunde Schmuckstück sollte die Unauflösbarkeit der Liebe – bzw. Ehe – symbolisieren.

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