Warum Hygiene in der Küche bei Hitze noch wichtiger ist

Warum Hygiene in der Küche bei Hitze noch wichtiger ist
Die sommerlichen Temperaturen fördern Krankheitserreger und Schädlinge. So gehen Sie jetzt richtig mit Lebensmitteln um.

Salmonellen, Listerien und Campylobacter mögen es warm. Auch Kakerlaken sowie einzelne Motten- und Ameisenarten profitieren von den sommerlichen Temperaturen. Um die Ausbreitung von Bakterien und Schädlingen zu vermeiden, sollte vor allem in der Küche auf Sauberkeit und den richtigen Umgang mit Lebensmitteln geachtet werden. Das beugt auch Food-Waste vor, sagt das "forum. ernährung heute", f.eh, und gibt Tipps.

Risiken kennen

Oft braucht es nicht viel: Ein falscher Umgang mit Lebensmitteln oder mangelnde Küchenhygiene und schon verbreiten sich Krankheitserreger und Schädlinge. Campylobacter und Salmonellen etwa vermehren sich in einem Temperaturbereich zwischen 10 und 47 Grad Celsius. Daher gilt für Fleisch, Eier und Milchprodukte, dass sie bei mehr als 70 Grad Celsius für mindestens 15 Sekunden gut abgekocht werden und nicht über mehrere Stunden bei Raumtemperatur, sondern nach dem Abkühlen gleich im Kühlschrank in den oberen Reihen gelagert werden sollen. Listerien wiederum können sich auch im Kühlschrank etwa in Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch, rohem Fleisch und Geflügel vermehren. Selbst pflanzliche Lebensmittel wie verzehrfertige Salate können dann kontaminiert sein.

Bewusst kochen

Beim Umgang mit Lebensmitteln sind daher Umsicht und Sorgfalt angesagt. „Ausgangspunkt sind meist rohe Lebensmittel, von denen Krankheitserreger über die Arbeitsflächen, Küchenutensilien sowie durch falsche Lagerung auf andere Lebensmittel übertragen werden. Vielen Menschen ist diese Form der Übertragung von Keimen und Bakterien – also eine Kreuzkontamination von einem Lebensmittel auf ein anderes – nicht bewusst“, sagt Marlies Gruber, Geschäftsführerin im f.eh.

Sorgfältig reinigen

Um das zu verhindern, sollten Lebensmittel im Kühlschrank gut verpackt und die Hände nach jedem Kontakt mit Abfällen und rohen Lebensmitteln mit Seife unter fließendem Wasser sorgfältig gewaschen werden. Obst und Gemüse sowie tierische Produkte können ebenfalls unter fließendem Wasser gereinigt werden, um die Zahl der Keime zu reduzieren. Jedenfalls sollte man für pflanzliche und tierische Lebensmittel nicht dasselbe Messer und Schneidebrett verwenden. Vorzuziehen sind zudem Unterlagen aus glattem Kunststoff, da sie keinen Nährboden für Keime bieten und leicht im Geschirrspüler bei Temperaturen über 60 Grad Celsius zu reinigen sind.

Mikroogranismen eindämmen

Doch bereits bei der Küchenhygiene selbst gibt es zahlreiche Maßnahmen, um die Bildung und Ausbreitung von Mikroorganismen zu vermeiden. Das f.eh erklärt, was zu eine saubere Küche ausmacht:

  • Möbeloberflächen, Fliesen und Boden regelmäßig putzen.
  • Arbeitsflächen und Geräte nach Kontakt mit rohen Lebensmitteln mit heißem Wasser und Küchenreiniger gründlich säubern und trocknen lassen. Zudem sollten die Griffe, aber auch das Innere von Möbeln und Geräten sauber gehalten werden.
  • Beim Aufwischen von Lebensmittelresten Küchenrolle verwenden.
  • Feuchte Reinigungsutensilien zum Trocknen aufhängen und regelmäßig bei über 60 Grad waschen, um die Bildung von Kolibakterien und Schimmelpilzen zu verhindern.
  • Schmutziges Geschirr spülen und nicht stehen lassen. Im Geschirrspüler ein Programm mit über 60 Grad verwenden.
  • Mistkübeln mehrmals wöchentlich entleeren.

Vorräte schützen

Egal, ob Zuckerreste im Häferl, der Geruch von un- oder schlecht verpackten Lebensmitteln oder Speisereste: Sie alle ziehen Schädlinge an. Nüsse, Getreideprodukte und Trockenfrüchte locken Lebensmittelmotten. Frucht- oder Taufliegen wiederum bevorzugen reife Beeren, Trauben sowie Äpfel und belagern im Sommer gerne den Obstkorb. Mit richtig gelagerten Lebensmitteln und einer sauberen Küche beugt man dem vor und vermeidet in der Folge den Einsatz von Abwehrmitteln oder gar einen Kammerjäger.

Erste Anzeichen für den Befall von Lebensmitteln sind tote Tiere, Spinnfäden und Ausscheidungen. Da die Schädlinge auch Pilze, Bakterien und Viren übertragen können, sollten die Schränke gründlich gereinigt und verunreinigte Nahrungsmittel umgehend weggeworfen werden.

Verschwendung vermeiden

Eine gute Küchenhygiene beugt damit auch unnötigen Abfällen und Verschwendung vor, da die Entsorgung von Lebensmitteln vermieden werden kann. Zudem empfiehlt das f.eh, frisch gekaufte Lebensmittel und die Vorräte auf Schädlingsbefall zu kontrollieren, in geruchsdichten Behältern aus Glas, Plastik oder Metall aufzubewahren und an einem kühlen und trockenen Platz zu lagern.

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