Griechenland in der Küche: Unkomplizierte Gerichte mit Feta

Holzbrett mit Fetawürfeln und Rosmarin, eine Schale mit Olivenöl, Oliven, frisches Gemüse, Gurken und Tomaten
Was eine EU-Verordnung mit griechischem Schafkäse zu tun hat und warum ihn der Dichter Homer episch verewigte – ein bisschen, halt.

Er ist, was er ist, ein echter Grieche, authentisch bis zum letzten Brösel. Wo Feta draufsteht, muss nämlich echter Feta drin sein: Seit 2005 ist das amtlich, der weiße Käse ist seit damals als geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) in der Europäischen Union anerkannt. Bedeutet: Nur Käse, der nach traditionellen Methoden in bestimmten Regionen Griechenlands hergestellt wird, darf so bezeichnet werden. Alles andere sind Feta-Fake-News.

Epirus, Makedonien, Peloponnes, die Präfektur Lesbos, Thessalien und Zentralgriechenland – so heißen die Regionen, wo Feta gemacht wird, entweder aus Schafmilch oder einem Mix von Schaf- und Ziegenmilch. Der typische Geschmack entsteht durch die Salzlake, in der er – meist in Holzfässern oder Metallbehältern – mehrere Monate reift. Da muss ein bisschen Homer her: In dessen Odyssee findet sich ein literarischer Hinweis auf einen fetaähnlichen Käse, der vom Zyklop Polyphem hergestellt und in Körben gelagert wurde. So betrachtet steckt in jedem griechischen Bauernsalat eine Prise Epos.

Spinat Pasta mit cremigem Pesto, Pinienkernen und Feta

Vorbereitung: 15 min
Zubereitung: 10 min
Portionen: 4 

500 g grüne Bandnudeln
400 g frischer Spinat oder Babyspinat
2 EL Pinienkerne
100 ml Olivenöl
50 g Feta zerbröselt
Saft einer Zitrone
50 g Parmesan im Ganzen
1 Prise Muskatnuss
Etwas Salz und Zitronenpfeffer  

  • Parmesan grob hacken und  mit  Salz,  Pfeffer und  Muskatnuss in einen Multihacker geben, kurz mixen
  • Zitronensaft in den Mixer träufeln. Alles grob hacken,  Olivenöl zugeben, nochmals mixen 
  • Spinat waschen, trocken schütteln, zur Parmesan-Masse geben. Alles so lange mixen,  bis ein cremiges Pesto entsteht (falls es cremiger werden soll, etwas Nudelwasser hinzufügen)
  • Nudeln in Salzwasser bissfest kochen
  • Pinienkerne  in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten
  • Nudeln mit Pesto vermischen, salzen, pfeffern, Pinienkerne und zerbröselten Feta unterheben, heiß servieren

Salzig, cremig, letzter Schliff

Zertifizierter Feta ist frei von Zusatzstoffen und gilt als Naturprodukt, auf das die Griechen stolz sind, man spricht von „weißem Gold“. Je nach Gebiet schmeckt Feta unterschiedlich, abhängig davon, wo die Herden grasen. Wer ihn ausschließlich als Bauernsalat-Zutat verortet, liegt falsch.

Feta ist kulinarisch vielseitig einsetzbar, er gilt als Herzstück der griechischen Küche. Für Yotam Ottolenghi, der für seine mediterran inspirierten Rezepte bekannte britisch-israelische Koch, ist er „unverzichtbar“. In „The Cookbook“ schreibt er: „Sein salziger, kräftiger Geschmack und seine cremige Textur verleihen vielen Gerichten den letzten Schliff.“ Ähnliches von Kollegin Nigella Lawson, britische Fernsehköchin: „Feta ist mehr als nur ein Käse, er ist ein Geschmackserlebnis. Ob in Salaten, gebacken oder einfach pur, er bringt immer einen Hauch von Griechenland auf den Tisch.“

Ein Ei, dazu warmes Brot und Feta-Käse – dazu gibt es süßen und starken Kaffee. 
Gemeinsam mit Oliven und Ouzo ist Feta ein Exportschlager   

  • 6.000 Pflanzenarten wachsen in Gebieten wie Thessalien, manche davon ausschließlich in Griechenland. Dieses besondere Weidengrün nehmen die Herden auf – und das macht auch den einmaligen Geschmack von Feta aus
  • 70 Prozent Schafmilch stecken in echtem Feta-Käse, dazu dürfen maximal dreißig Prozent Milch von Ziegen gemischt werden. Sowohl Schafe als auch Ziegen müssen artgerecht weiden

In der Sommerküche ist er unverzichtbar und unkompliziert. Einfach nur ein bisschen davon in Würfel schneiden, mit Olivenöl, Paradeiserstücken, Oliven und Kräuterzweigen in eine Auflaufform geben, zwanzig Minuten bei 200 Grad backen – schon ist da ein Tavernen-Gefühl. Kalí órexi, guten Appetit!

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